Der letzte Dreier....

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Der letzte Dreier....

Der letzte Dreier....

Peter Hu

...„Lieber Melanos. Wenn du diese Zeilen liest, bist du ein reicher Mann und ich liege bei den Fischen. Doch verschwende deine Zeit nicht mit unsinniger Trauer. Denn ich habe ein erfülltes Leben geführt. Alles muss einmal enden. Auch du bist nicht mehr jung. Und um dir das Alter zu versüßen, schenke ich all meine Besitztümer. Natürlich nur unter der Bedingung, dass du dich auch meiner Geliebten Labala annimmst. Auch wenn ihr ständig im Streit gelegen habt, ist mir dein Begehren trotzdem nicht entgangen. Daher bin ich dir besonders dankbar, dass du unsere Freundschaft vor deine gemeine Lust gestellt hast. Auch Labala blickte dir immer heimlich nach. Und zwar mit weit weniger Zorn auf der Stirn, als du vielleicht glauben mochtest. Jetzt soll sie endlich dir gehören. Solltest du ihrer jemals überdrüssig werden (was ich mir kaum vorstellen kann), gib ihr ein Drittel deines Erbes, und geleite sie sicher in ihre Heimat. Du bist mir jetzt für sie verantwortlich. Das ist mein letzter Wille...
Alles Gute!
Dein nun kalter Freund Kalapos, der nun bei den fischen wohnt...
...Küsse mir meine schwarze Blume“

Tief in diese Worte versunken, hatte ich sie wohl laut vorgelesen. Labala rückte plötzlich näher. So nahe, dass ich ihren Atem spürte. Wie selbstverständlich, fanden sich unsere Lippen. Wie warm sie doch war. ...Und wie angenehm sie duftete...

...Nein! Während der Trauertage nahm ich sie nicht mit in mein Bett. Auch wenn es durchaus Kalapos Wunsch gewesen wäre.

Aber sie wich mir nicht mehr von der Seite. Ich kümmerte mich zunächst um alle dringenden Geschäfte.
Dann aber kam der Tag, als ich es nicht mehr aushalten konnte. Ich hatte mich so tief in die Arbeit gestürzt, dass am Ende einfach alles erledigt war und keine Ablenkung mehr übrig blieb.
Labala hatte endlich damit aufgehört, sich aus Trauer den ganzen Körper zu zerkratzen. Ich hatte es ihr erst streng befehlen müssen. Und als das auch nicht half, habe ich einen Bader damit beauftragt, ihre langen Nägel so weit zu kürzen, dass es ihr unmöglich wurde, sich weiter selbst zu quälen. Schade um ihre wunderschönen Krallen. Aber es half...

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