Der letzte Dreier....

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Der letzte Dreier....

Der letzte Dreier....

Peter Hu

Und dieses gierige Spiel wiederholten wir noch mehrmals, in den kommenden Tagen. Denn es erregte nicht nur, es befreite uns auch von allen traurigen Erinnerungen. Und wir ehrten unseren toten Gönner und Freund. Von diesem Tag an waren wir wirklich eng miteinander verbunden...

...Mehr als zehn Jahre lebten wir auf diese Weise glücklich zusammen. Labala war meine Gefärtin und führte das Haus, wie sie es schon für Kalapos getan hatte.
Unter ihrer virtuosen „Reitkunst“ vergaß ich mein fortschreitendes Alter und jeden Bordellbesuch. Wäre das Schicksal nicht so ein windiger Geist, für mich hätte es ewig so weitergehen können. Selbst mit vierzig, da sich erste graue Strähnen in ihren tausend Zöpfchen zeigten, hatte Labala nichts von ihrem sexuellen Reiz und ihrem belebenden Feuer eingebüßt.
Doch ganz plötzlich wurde sie krank. Schwer krank. Sie verglühte regelrecht im Fieber. Kein Arzt konnte helfen, auch wenn ich sie von überall her kommen ließ und ein Vermögen für Medikamente ausgab. Welch Ironie des Schicksals. Als ich Kalapos verlor, fand ich meine große Liebe. Eben jene, die auch seine große Liebe war. Ausgerechnet die Frau, die mich anfangs so vehement ablehnte. Sie starb ganz ruhig in meinen Armen.

Natürlich erfüllte ich ihren letzten Willen. Ich bettete ihren schönen Körper in Meersalz und brachte ihn mit meinem schnellsten Schiff in ihre Heimat. Dort begrub ich sie im heißen Sand und kehrte als freudloser Greis zurück.
Meine Diener waren in großer Sorge ob meines seelischen Zustandes. Für Ewigkeiten hatte ich kein Weib mehr angerührt, obwohl sie mir so manche Schöne ins Haus bestellten. Es dauerte lange, bis ich überhaupt wieder vor die Tür ging und das Tageslicht ertragen konnte...

...„Und dann begleitete ich meine Diener doch auf den Markt. ...Und dort traf ich dich, ...meine hübsche, kleine Nira.
Du hast mir die Lebensfreude noch einmal zurück gegeben. Auch wenn mein alter Mastbaum nicht mehr wachsen wollte. Du hast mir die letzten Jahre wunderbar versüßt. Und dafür will ich dir danken, bevor ich keine Luft mehr zum Sprechen habe.“

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