Während ich selbstvergessen in den Armen dieser Kalypso lag, hatte man den verschollenen Kauffahrer Melanos längst für Tot erklärt. Einzig mein Freund Kalapos, der Alte Knabe war inzwischen grau und von den Jahren gebeugt, empfing mich nach diesen „Irrjahren“, als hätten wir uns erst gestern voneinander verabschiedet.
Kalapos war natürlich auch der Einzige, der mir ganz selbstverständlich wieder finanziell auf die Beine half. Doch muss ich gestehen, dass er mich nun recht knapp hielt.
„Dein neuer Arbeitsplatz“, lachte er, als er im Hafen auf einen plumpen, bauchigen Zweimaster wies.
„Ich habe noch keinen Kapitän für mein teuerstes Schiff. Ich möchte es auch nur ungern einem fremden Schiffsführer anvertrauen.“
So wurde also aus dem gesunkenen, angesehenen Handelsherren Melanos, der einfache aber ehrliche Honorar-Kapitän. Nicht gerade ein Aufstieg. Doch sollte ich mich beschweren? Es gab Kollegen, die sprichwörtlich tiefer gesunken waren. Ich konnte mich glücklich schätzen.
Bei vorzüglichem Lammbraten und erlesenem Wein, feierten wir mein neues Kommando. Die Speisen wurden von Labala aufgetragen. Und ich ahnte schon, dass es sich nur um die neue Leib und Bettmagd meines Kameraden handeln konnte. Gierig verschlang ich die Kurven dieses herrlich gewachsenen Mischlingsweibes aus dem Lande Punt.
„Ist sie nicht herrlich?“ ...schmatzte Kalapos stolz hinter seinem Teller hervor.
„Diese hitzige Gazelle wird mir noch einmal das Herz zum Stillstand vögeln, so feurig ist sie in den Kissen. Ein schöner Tot für einen dicken, reichen Mann in den besten Jahren, findest du nicht?“ ...scherzte er gut gelaunt.
„In der Tat mein Lieber. Wenn man schon sterben muss, dann doch am besten zwischen solch herrlichen Mahagonibeinen“, ...bestätigte ich, während ich an den langen Schenkeln der Bedienerin herauf strich.
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