Bevor ich jetzt erneut ohne Katzenfutter und Katzen-WC dastand, setzte ich mich ins Auto und fuhr zum Einkaufszentrum.
Eine halbe Stunde später hatte ich alles und war um 70 Euro ärmer. Ich brauchte ja auch einen Schlafplatz für Morle und Spielsachen.
Aber mit der Ankunft von Morle wurde ich auf eine harte Probe gestellt. Aber die Wartezeit wurde für mich durch tägliche Telefonate mit Ulla, zum schönen Ritual.
Natürlich horchte mich Ulla auch nach Strich und Faden aus.
„Was machst du beruflich? Warum bist du nicht verheiratet? Und, und, und ...“
Ich schien mit meinen Antworten bei ihr Vertrauen aufgebaut zu haben, denn nach zwei Tagen und endlosen Gesprächen, sagte sie, dass ihr mein Angebot bei mir einzuziehen, zusagte. „Aber vorerst nur am Wochenende und nur wegen Morle!“
Nichts anderes hatte ich gehofft, wir wollten aber erst mal abwarten, bis Morle bei mir auftauchte.
Das dritte Wochenende stand bevor, seitdem Morle verschwunden war, und es machte Ulla immer trauriger. Auch dass ich für ihn Futter, ein Katzenklo und eine Decke gekauft hatte, erleichterte es ihr nicht.
Unser letztes Telefonat brach sie urplötzlich schniefend ab.
Da ich an zwei Tagen in der Woche Homeoffice machte, hatte ich mir angewöhnt, dazu den Dienstag und Mittwoch zu nutzen, so wäre es für Morle sicherlich schöner, wenn jemand zu Hause sein würde.
Ulla tat mir unendlich leid, dass es ihr so zu schaffen machte, aber ich konnte nur warten und hoffen, dass der Kater den Weg zu mir erneut fand und ihm nichts Schlimmes zugestoßen war.
Ich wagte nicht, Ulla erneut anzurufen und als es am Sonntag auch noch fürchterlich an zu regnen fing, machte ich mir langsam auch Sorgen um den armen Kater.
Ich hatte meine Terrassentür schließen müssen, weil der Regen aus dem Westen kam und gegen das Fenster klatschte.
Gerade, als ich auf dem Weg zur Küche war, hörte ich das klägliche Miauen.
Pitschnass stand Morle vor der Terrassentür und kratzte mit einer Pfote an der Tür. Er schien sichtlich abgemagert zu sein, das konnte aber auch von dem nassen Fell kommen, das an seinem Körper klebte.
Der Mäusefänger
72 20-31 Minuten 1 Kommentar

Der Mäusefänger
Zugriffe gesamt: 6984
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.
Der Mäusefänger
schreibt muschifan63