Der neugierige Feriengast

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Der neugierige Feriengast

Der neugierige Feriengast

Sven Solge

Ich kann es doch nicht lassen, ab und zu eine neue Geschichte zu schreiben!
Man möge mit mir Nachsicht üben.

Erst als im großen Scheunentor eine Gestalt erschien, unterbrach sie ihre Arbeit und schaute erschrocken auf.
Im Gegenlicht des Himmels konnte sie das Gesicht nicht erkennen, aber da sie niemanden anderen als Herrn Lemann erwartete, konnte das nur ihr neuer Feriengast sein.
Jetzt war es ihr peinlich in ihrem Aufzug ihm gegenüberzutreten, aber es half ja nichts, er wusste ja, dass er seinen Urlaub auf einem Bauernhof verbringen wollte.
Sie trat der dunklen Gestalt entgegen und bevor sie ihm die Hand reichte, wischte sie sie impulsiv am Overall ab: „Sie müssen Herr Lemann sein! Mein Aufzug tut mir leid, ich hatte sie erst später erwartet, aber die Tiere dulden keinen Aufschub!“
Er gab ihr die Hand und meinte: „Sagen sie bitte Eric zu mir und wenn es ihnen nichts ausmacht, bitte auch per ‚du‘!“
„Dorle!“, stellte Dorle sich vor „gerne per du! Dann komm man mit, ich zeige dir deine Ferienwohnung.
Da sie noch ihre Gummistiefel anhatte, ging sie über die Terrasse. „Die Tür ist offen der Schlüssel steckt.“
Erst jetzt drehte sie sich zu ihm um und war überrascht was für ein attraktiver Mann ihr Gast war. Eric war groß und breitschultrig, hatte braunes, volles Haar und trug einen gepflegten Vollbart.
Irgendwie machte sie sein Anblick nervös, deshalb sagte sie etwas gehetzt: „Ich muss erst den Stall und die beiden Kühe fertig machen, macht es dir was aus wenn du deine Sachen reinbringst und wir uns später unterhalten? Du kannst dich frei bewegen, nur mein Vater sitzt in der Küche, er ist durch einen Schlaganfall leicht behindert, ist aber ganz freundlich!“
„Nein, alles gut! Ich räume dann in Ruhe meine Sachen ein und wir reden später.“, sagte Eric und legte ihr vertrauensvoll eine Hand auf den Oberarm.
Dorle konnte nur nicken, die Wärme seiner Hand spürte sie noch, als sie schon am Kuhstall ankam, oder war es nur Einbildung? Die letzte Schubkarre mit dampfenden Mist, stand immer noch da.

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