Lisa und ich verbrachten viel Zeit miteinander. Es wurde nie langweilig, was vor allem an Lisas Natur lag. Sie führte mich in eine Welt voller Abenteuer ein, die ich ohne sie nie entdeckt hätte. Meine Augen tauchten wieder in die Dunkelheit. Ich konnte das große Kaufhaus sehen, das auch nachts angestrahlt wurde. Ein Schmunzeln lockerte meine Mimik auf. Die freudige Erinnerung brachte ein Glücksgefühl zurück, das ich sehnlichst vermisst hatte. Es war ein Tag im Januar – einer jener tristen Tage, die nach den Feiertagen übrigblieben. Wir feierten Silvester mit Freunden und hatten einen guten Start in das neue Jahr. Nach ein paar Tagen Ruhe wurde es Lisa jedoch langweilig. Sie überredete mich dazu, das Kaufhaus aufzusuchen. Es war kurz vor 22 Uhr, als die Kunden per Mikrophon aufgefordert wurden, ihre Waren an der Kasse zu bezahlen. Ich drängte Lisa, zum Ausgang zu gehen, aber sie lächelte nur vielsagend. „Wir bleiben noch ein bisschen hier. Ich hätte große Lust, mit dir die Nacht zu verbringen. Hier in diesem Einkaufstempel. Was sagst du dazu?“ Ich gab zu bedenken, dass man uns erwischen könnte und uns dann eine Anzeige erwartete. Lisa ließ mich durch einen Kuss verstummen. Wir versteckten uns in der Möbelabteilung und warteten ab, bis das Security Team das Gebäude verlassen hatte. Ich war sehr angespannt, während Lisa sich keine Gedanken zu machen schien. Sie zauberte eine Taschenlampe aus ihrer Handtasche, die ein wenig Licht in die Dunkelheit brachte. Es gab nur noch eine Art Notbeleuchtung, nachdem die grellen Lampen allesamt abgeschaltet wurden. Ich erschrak, da eine Brandschutzwand herunterfuhr, was sich in den anderen Abteilungen wiederholte. Ich erinnerte Lisa an eventuelle Bewegungsmelder, die Alarm auslösen konnten. „Wir bleiben schön hier, dann kann nichts passieren!“ meinte sie zuversichtlich. Kaum, dass sie es ausgesprochen hatte, zog sie mich auf ein riesiges Wasserbett.
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