Der Privatschüler, Teil 2

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Der Privatschüler, Teil 2

Der Privatschüler, Teil 2

Eden65

Mittlerweile war das Schlimmste der „Corona-Krise“ vorbei, und die Schüler kamen wieder haufenweise zu mir. Viele hatten während der Schule daheim einige Lücken und waren unsicher, und die Schüler, die ihren Kurs fortsetzen wollten, kamen auch geballt zurück. Kurz: mein Kalender war voll. Ich hatte kaum Zeit, etwas anderes als die Stunden vor – und nachzubereiten. Bei vielen Schülern ging es um Prüfungen, die ob nun Corona oder nicht, gnadenlos geschrieben wurden, da im Lehrplan vorgesehen.

Lange hatte ich von dem süssen, heissen Schüler, der Englisch ohne Papier lernen wollte, nur heisse Phantasien und Gedanken per Handy gelesen, da kam plötzlich eine völlig andere Nachricht, die mir wie ein Blitz in den Unterleib schoss: „Hallo, hast du am Freitag abend Zeit? Ich müsste dringend ein paar Floskeln bezüglich bestimmter Begriffe was die Tischmanieren und exklusiv Essengehen betrifft, auffrischen? Am besten „am Objekt“, d.h. ich würde dich in ein feines Restaurant einladen, und wir sprechen Englisch?“

Na prima: da meldet sich dieser umwerfende Mann endlich wieder, mit einem Angebot, dass mich am ganzen Körper zittern liess, und ich musste absagen! Ich hätte laut aufschreien können, als ich schrieb: „ Sorry, ich kann nicht, meine Nichte aus München ist zu Besuch, und ich muss ein wenig „Teenie-Sitter“ spielen, sie ist grad 16 geworden, und eine recht Wilde. Tut mir echt leid, dass wir das verschieben müssen!“

Es kam nur ein Satz zurück: „Dann bei dir, das Essen und Getränke bringe ich mit, für die Stimmung und das Ambiente sorgst du, und die Kleine schickst du ins Kino, o.k.?“

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