Der Regen, der Hund, die Hühner und die Kaninchen

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Der Regen, der Hund, die Hühner und die Kaninchen

Der Regen, der Hund, die Hühner und die Kaninchen

Yupag Chinasky

Gracias, muchos gracias. Viel Spanisch konnte er nicht, aber seinen Dank ausdrücken, kann man auch ohne, dass man eine fremde Sprache spricht. Schwieriger wird es, wenn man fragen will, wo denn hier in der Nähe eine Werkstatt sei, in der man den Reifen flicken lassen könne. Sie fuhren ein paar Straßen weiter zu einem ponchero, zu einer einfachen Garage, deren wichtigste Ausrüstung aus einem Kompressor und einem Wasserbecken bestand. Ein alter Mann machte sich mit einem krummen Brecheisen daran, den Reifen von der Felge zu ziehen, den Schlauch herauszunehmen, das Loch im Wasserbecken zu orten, es zu flicken und alles wieder zu montieren. Als er fertig war, verlangte er einen verhältnismäßig hohen Preis, hoch für dieses Land, gering für die reichen Touristen. Er wollte ohne Murren bezahlen, als sein Helfer sich einmischte und nach ein paar klärenden Worten forderte der Alte das, was er auch den Einheimischen abverlangte. Er bekam aber ein gutes Trinkgeld und sein erfreuter Blick zeigte, dass er zufrieden war.

Als sie wieder zusammen im Auto saßen, fragte er seinen Helfer, ob er auch eine Unterkunft kenne, una casa particular. Dieser bejahte und meinte, sie sollten in das Zentrum fahren, dort gäbe es Privatzimmer und auch ein Hotel. Sie fuhren los, aber als sie im Zentrum ankamen, stellte sich bald heraus, dass er sich kaum auskannte, geschweige denn wusste, wo Zimmer zu finden waren. Aber er fragte sich durch und schließlich fanden sie eins, das einen ordentlichen Eindruck machte. Sie luden das Gepäck aus, brachten es auf das Zimmer und er bot seinem neuen Amigo an, ihn wieder nach Hause zu fahren, wenn er sich geduscht und umgezogen habe. Eine halbe Stunde später standen sie wieder vor dem Wohnblock. Er bedankte sich für die Hilfe und um sich erkenntlich zu zeigen, reichte er dem Mann einen Geldschein. Dieser nahm das Geld, bedankte sich seinerseits und lud ihn ein, noch einen Kaffee in seiner Wohnung zu trinken.

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Gedichte auf den Leib geschrieben