Der Ritter mit der heißen Lanze

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 8

12 6-10 Minuten 0 Kommentare
Der Ritter mit der heißen Lanze

Der Ritter mit der heißen Lanze

Peter Hu

Ein fröhliches Schankhausliedchen auf den Lippen, trabte Ritter Götz von Eberwurz durch das tiefe Grün des feuchten Märchenwaldes. Er war guter Laune. Denn er war gerade heil aus dem Morgenland zurückgekehrt. Und das konnten wirklich nicht viele Ritter seines Schlages von sich behaupten. Denn die „Heiden“ machten gern kurzen Prozess mit ungebetenen Gästen. Kein Wunder eigentlich, bei den Manieren, die tapfere Kreuzritter in jener Zeit an den Tag zu legen pflegten. Schließlich war es nicht eben höflich, seine Gastgeber mit dem blanken Schwert zu bekehren; oder sie gar um ihr Leben zu bringen, wenn sie es sich mit der Bekehrung zuvor noch einmal gründlich überlegen wollten.

So nahm es also nicht groß Wunder, dass sich die verfluchten Heiden mit allen Mitteln zur Wehr setzten. Und sie gebrauchten dabei furchtbare Waffen, um die tapferen Ritter aus ihren schönen Rüstungen zu schälen.

Doch Götz von Eberwurz hatte scheinbar einen erfahrenen, leistungsstarken Schutzengel. Anders war es wohl kaum zu erklären, dass er die lange Gefangenschaft überleben konnte, ...und dazu noch im Besitz all seiner zahlreichen Gliedmaßen war.

Sein gnädiger Fürstbischof daheim, war daher auch ziemlich verärgert, als Götz sich nach standesgemäßer Erledigung seiner ritterlichen Christenpflicht, wieder in seiner väterlichen Stammburg einfand, um seiner friedlichen Ritterspflicht nachzukommen.

Der Kirchenmann hatte es sich inzwischen recht gemütlich darin gemacht, ...und sie zu einem beachtlichen Lustschloß umbauen lassen. Schließlich war die Kirche legitimer Erbe verwaister Rittergüter. Und als verwaist, konnte man es ja schließlich nach der Abreise des Ritters getrost betrachten. Pfui..., ein Schuft wer Böses dabei denkt...

So war Ritter Götz von Eberwurz also gezwungen, ein paar Landsknechte des Bischofs in den Wassergraben zu werfen, bevor man ihm Einlass in die gute Stube gewährte. Hier fand er den strengen Kirchenmann mit gleich zwei drallen Mägden bei der „Morgengymnastik“.

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 4431

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben