Das hat seine Frau jetzt davon mit ihrer ewigen Streiterei.\iAlso den Text von gestern noch mal löschen und von vorne … So, Jürgen saß also wieder im Flugzeug. Die erste Seite tippte ich herunter, ohne eine einzige Pause zu machen. Wie wäre es jetzt mit einer sexy Stewardess? fragte ich mich. Jürgen war schließlich auf ein Abenteuer aus und würde mitnehmen, was sich ihm bot. Aber erstmal wollte ich eine kreative Pause machen und überlegen, wie mein Held die Stewardess mit seinem Streitkolben beeindrucken würde. Ich blickte wieder über den Monitor meines Laptops in den weißen Garten und sah, dass das Mädchen wieder da war. Ob das die Enkelin von meiner guten Frau Krün ist? fragte ich mich und ergänzte in Gedanken noch: Krün wie grün mit ‚k’! Sie rollte … Es fällt mir immer so schwer, bei Mädchen von ‚Es’ zu sprechen oder zu schreiben. Auch wenn es grammatikalisch richtig ist, klingt es doch einfach scheiße (Entschuldigung!), zu schreiben: Es rollte … Nachdem das Mädchen im Garten zweifellos weiblich war, schreibe ich jetzt einfach ‚Sie’, auch wenn es falsch ist! An anderer Stelle stört es mich ja vielleicht wieder weniger und dann kehre ich zur korrekten deutschen Schreibweise zurück. Das Mädchen rollte also … Was ist denn jetzt? Jetzt hab ich weder sie noch es da stehen. Mann, Mann, Mann! Wieso mache ich mir überhaupt so viele Gedanken über ein Mädchen im Garten? Vielleicht, weil ich mir gewünscht hätte, dass es Sommer wäre und sie sich im Garten sonnt, anstatt im dicken Anorak große Schneekugeln zu rollen, um damit einen Schneemann zu bauen.
Ich fragte mich ernsthaft, ob ich einen Lolita-Komplex hatte, schüttelte (zumindest in Gedanken) energisch den Kopf und wollte mich wieder auf meine Geschichte, Jürgen und die vollbusige Stewardess, die er mit seinem Streitkolben erlegt, konzentrieren. Aber mein Blick wanderte wieder an den oberen Rand des Monitors und spähte darüber hinweg in den Garten.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.