Der Schönling und das Biest

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Der Schönling und das Biest

Der Schönling und das Biest

Sven Solge

Sie holte eine Visitenkarte aus ihrer Tasche und hielt sie ihm hin: „Ruf mich bitte nächstes Mal an, wenn du nicht kommen kannst! Ich mag es nicht versetzt zu werden!“
Zögernd nahm er die Karte und schaute sie fragend an: „Hatten wir eine Verabredung?“
„Wir haben uns geküsst, dann ist es doch wohl selbstverständlich, dass wir uns hier verabredet haben!“
„Du hast mich geküsst!“, sagte Ronny etwas perplex über diese selbstverständliche Annahme. „Wo ist da der Unterschied?“ Sie drehte sich um und marschierte zu ihrem Ergometer und trat wieder energisch in die Pedale.
Nach einer halben Stunde kam sie erneut zu ihm und meinte: „Ich gehe jetzt duschen, danach möchte ich mit dir reden!“
„Brauchst du jemanden der dir den Rücken wäscht?“, konnte Ronny sich nicht verkneifen.
Michelle drehte sich um und schaute ihn ernst an: „Ja gleich bei mir zuhause, nachdem du mich mal richtig durchgevögelt hast, oder glaubst du ich lasse dich noch mal laufen!“
Ronny blieb bei dieser Ausdrucksweise der Mund offenstehen.
An der Tür drehte sich Michelle noch mal um und sagte drohend: „Versuche gar nicht erst zu verschwinden, ich weiß, wo du wohnst! Du kannst mich auch bei dir ficken, wenn dir das lieber ist, das soll mir egal sein!“
Ronny saß immer noch auf seiner Maschine. Was war hier gerade abgelaufen? Was hatte sie gesagt: „Sie wollte von ihm mal so richtig durchgevögelt werden?“
Er verstand die Welt nicht mehr, aus diesem schönen Mund solche obszönen Worte?
Im ersten Moment wollte er seine Tasche packen und abhauen. Doch dann fiel ihm wieder ein, was sie gesagt hatte: „Versuche gar nicht erst zu verschwinden, ich weiß, wo du wohnst!“
Und dann merkte er plötzlich, wie ihn die Vorstellung erregte, diese attraktive Frau nackt zu sehen.
Wie unter einen inneren Zwang nahm er seine Tasche, tat seine Trinkflasche und die Handschuhe hinein und ging langsam zur Tür.

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