Mir wurde ganz übel bei dem Gedanken, wie viel Zeit wir verloren hatten und ich nicht meiner Intuition gefolgt war, als ich die Träume hatte.
„Vielleicht solltest du deinen Mann mal fragen, wo er mit den Briefen geblieben ist, die ich dir geschrieben habe, denn ich habe dir vorher schon ein paarmal geschrieben, es dann aber gelassen, weil ich keine Antwort von dir bekam.“
Inga erhob sich und sagte dann: „Ich kann Claus-Peter nicht mehr fragen, er ist vor sechs Jahren verstorben.“
Ich war auch aufgestanden und nahm sie erneut in die Arme und flüsterte: „Das tut mir leid!“
Sie wandte sich aber sofort wieder aus meinen Armen und meinte: „Wir sollten reingehen, die Nachbarn reden gern über mich!“
Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, hing Inga an meinem Hals und küsste mich. Die ganzen Gefühle von damals kehrten zurück und wir konnten nicht genug voneinander bekommen. Irgendwann löste sich Inga von mir und entschuldigte sich damit: „Gehst du so lange ins Wohnzimmer, ich möchte kurz duschen und mich umziehen.“ Dabei zeigte sie auf ihre schmutzigen Knie und deutete auf die Tür zum Wohnzimmer.
Am liebsten hätte ich gefragt: `Ob ich mit duschen könnte?´ Ließ es dann aber doch, hielt es nach den Emotionen von eben, für verfrüht.
Inga wandte sich ab und ich folgte ihr mit meinen Blicken. Ich nahm jede noch so kleine Bewegung ihres schlanken Körpers in mir auf. Erst als sie das Ende des Flurs erreichte und wohl in ihrem Bad verschwand, ging ich ins Wohnzimmer. Ich schaute mich neugierig um, ich war vor sehr langer Zeit ein einziges Mal hier gewesen und konnte mich schwach erinnern, dass Inga für klassische Musik schwärmte.
Ich stand vor dem Sideboard, auf dem ihre Musikanlage stand und studierte die Aufschriften der vielen CDs, die über der Anlage auf einem Regal standen, als Inga plötzlich ihre Arme um meine Mitte schlang und ihren Kopf auf meine Schulter schmiegte. Ich hatte sie überhaupt nicht gehört, bevor sie ihren Körper gegen mich presste, ich spürte ihre Konturen: „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass du da bist!“, flüsterte sie und hauchte mir leichte Küsse auf den Hals.
Der Traum
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