Der Schüler

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Der Schüler

Der Schüler

Juline Carreaux

Damals lebte ich in einem fremden Land, in dem Mandarinenbäume, Palmen und Akazien wuchsen. Es war dort meistens warm und sonnig und die Leute recht freundlich.Als sich die Geschichte, die ich hier erzählen will, zutrug, war ich noch mit Leo verheiratet. Es war eine langweilige Beziehung, ohne Höhen, ohne Tiefen, eine flache Ebene ohne Gras, ohne Blumen. Mein ehemaliger Mann verdiente wenig Geld, er war ein rechter Versager und auch des Nachts schlief er ein, nachdem er mich nur wenige Minuten gestreichelt hatte. Ich blieb zurück mit einer Glut, die zwar nicht ihm galt, aber dennoch sehr stark war.
Die Tage verliefen eintönig, ich kaufte ein, kochte Suppen und Eintöpfe, manchmal backte ich ihm Zitronenkuchen oder bereitete Schokoladenmousse zu. Aber es war doch ein sinnloses Unterfangen. Abends zündete ich Kerzen im goldenen Kandelaber an, deckte den Tisch feierlich mit weißen Spitzenklöpplerdecken, legte Musik auf, von der ich annahm, dass sie ihm gefallen würde. Doch sobald wir nebeneinander lagen in unserer fliederfarbenen Seidenbettwäsche und ich im schwarzem Negligee, da fror seine Hand schon nach kurzen Berührungen in tiefem Schlaf ein.
Eines Morgens, die Sonne schien fahlgelb zwischen grauen Schleierwolken in unsere Marmorküche hinein, sagte er zu mir, während er bedächtig sein Frühstücksei aufklopfte:
Liebe Mina, ich glaube, du musst arbeiten. Wir brauchen Geld. Ich kann die Wechsel nicht mehr bezahlen.
Ich zuckte zusammen, ließ mein Marmeladenbrot ungeschickt auf den Teller fallen, Rotes spritzte blutartig auf die weiße Decke.
Arbeiten? Ich arbeiten? , fragte ich bestürzt. Aber was?
Du kannst Deutschunterricht erteilen, sagte er bestimmt.
Ich schüttelte den Kopf immer wieder. Und dann sprang ich auf von meinem Stuhl und lief ans Fenster und betrachtete verzweifelt die Mandarinen. Kleine, runde Früchte, glatt und prall.
Mina, jetzt beruhige dich doch, Liebes. Ein, zwei Schüler und die halbe Miete ist schon bezahlt.
Obwohl ich große Angst hatte, es war ja etwas Neues, das hatte ich noch nie gemacht, setzte ich eine Anzeige in die Zeitung. Muttersprachlerin erteilt qualifizierten Deutschunterricht.
Lange Zeit passierte nichts und bei jedem Anruf fuhr ich zusammen, spürte das Salz aus allen Poren brechen.
Und eines Tages war es soweit. Eine Frau rief an. Bald stellte sich heraus, dass es sich um ihren Sohn handelte. Er sei siebzehn, gehe in die dritte Klasse des Lyzeums und wolle sich nun auf die Deutschprüfung im August vorbereiten. Wir vereinbarten einen Termin für den kommenden Nachmittag.
Am nächsten Tag wurde mir schlecht. Mein Magen rebellierte, ich konnte keine Nahrung in mir behalten, bis ich völlig erschöpft auf dem Sofa liegen blieb. Natürlich rief ich die Frau an und sagte ab. Sie war etwas konsterniert, so schien es mir, aber wir vereinbarten einen neuen Termin.
Schließlich trafen wir uns am darauffolgenden Tag. Es war ein milder Mainachmittag, die Margeriten und der rote Klatschmohn küssten die Wiesen und die Sonne glühte ihrem Untergang entgegen. Ich hatte mir zur Feier des Tages ein kobaltblaues Kostüm aus Knitterleinen angezogen, dessen Rock meine wohlgeformten Beine bis eine Handbreit über den Knien freigab. Keine Strümpfe, denn es war warm. Die Haut an meinen Beinen war bereits leicht getönt, was der Mutter meines zukünftigen Schülers sofort auffiel.
Ach, Sie sind ja schon so braun, sagte sie und ein Hauch von Neid schwang in ihrer Stimme mit.
Mir war das peinlich. Ich nahm Platz auf einem spießigen, etwas abgewetzten Blumensofa, in der Wohnung roch es nach Haustieren, nach Nicht-Lüften, nach gebratenem Fisch. Vor den Fenstern hingen vergilbte Gardinen, die den Blick auf die Tiefebene mit den Olivenhainen und dem gegenüberliegenden Marmorberg versperrten.
Die Frau hatte schmale, verkniffene, rosa geschminkte Lippen und orangefarben lackierte Fingernägel. Sie trug ein lilafarbenes Sporttrikot und erklärte, dass sie gerade aus ihrem Sportstudio käme. Ihr Körper war eigenartig, sie war nicht groß und die Proportionen waren seltsam. Ganz kurze Beine, ein sehr breiter Hintern, ein fast fehlender Busen.
Und dann musterte sie mich von oben bis unten und stellte mir lauter peinliche, intime Fragen. Wie lange ich schon im Lande sei, warum ich hier sei, ob verheiratet, Kinder? Wie alt? Bei den meisten Antworten darauf schwindelte ich. Währenddessen kam der Hund und begann meine Füße zu lecken. Es war eine Promenadenmischung, Schoßhundimitation, die Augen kaum sichtbar. Ich streichelte sein zotteliges Fell, obwohl er unangenehm roch und dann sprang der Hund auf mich.
Der Hund mag dich, sagte die Frau. Sie duzte mich einfach so.
Ich nickte irritiert und streichelte den Hund weiter und er leckte meine Hände, was mich ekelte, aber ich ließ ihn gewähren, um einen guten Eindruck zu machen. Tierlieb.
Und dann rief sie meinen potentiellen Schüler.
Charly, rief sie. Und dann noch lauter, Charly!
Mein Herz klopfte nervös. Wie würde Charly sein?
Ich wurde immer nervöser, streichelte den Hund immer weiter und dann kam Charly.
Langsam und lautlos kam er ins Wohnzimmer, zögernd musterte er mich und dann lächelte er. Erleichtert wie mir schien.
Charly war sehr groß für sein Alter, fand ich. Ungefähr 1,85 m. Sein Körper war muskulös. Breite Schultern, kräftige Arme, kräftige Beine. Sein Händedruck ebenfalls. Ich wunderte mich, denn in meiner Vorstellung hatte ich ein kleines, dünnes, blasses Jungchen erwartet. Sein Gesicht war klassisch geschnitten, die Nase nicht zu groß, gerade, die Augen zwar klein, aber intelligent, lebhaft. Die Lippen fein gezeichnet, sinnlich. Das Einzige, was sein Alter verriet, war die Haut. Seine Haut war von Aknepusteln übersät, zwar ohne Eiter, man merkte, dass er seine Haut pflegte, aber nichtsdestotrotz waren seine Wangen zwei rosarote Fleckenteppiche.
Charly sah gut aus, er sah wirklich gut aus, obwohl er diese Fleckenteppiche im Gesicht hatte. Einen schönen Menschen kann nichts entstellen... Seine Ausstrahlung war magnetisierend, aber ich spürte sofort, dass er keine Freundin hatte, noch nie eine gehabt hatte und dass diese Pusteln damit zusammenhängen mussten.
Genauso erleichtert wie Charly war, war ich auch. Ich mochte ihn auf Anhieb. Er war mir vertraut, sympathisch.
Seine Mutter und er tauschten Blicke aus und ich wusste, sie hatten sich für mich entschieden.
Am Montag darauf fing der Unterricht an. Montag, Mittwoch und Freitag von drei bis fünf hatten wir vereinbart. Ich kaufte mir die notwendigen Bücher und fuhr zu dem Haus, an dem der Putz abblätterte und die weiße Treppe immer schmutzig war. Hundespuren.
Die erste Stunde verlief gut. Charly strengte sich an und auch ich versuchte mein Bestes zu geben. Es stellte sich bald heraus, dass er sehr intelligent und lernfähig war. Er hatte schon mit mehreren Lehrerinnen versucht, Deutsch zu lernen. Aber es ging nicht, sagte er und es schien mir, als würde er mir zuzwinkern dabei. So, als ob er sagen wollte, ich sei die Auserwählte, die es ihm endlich beibringen würde...
Vom ersten Augenblick an, war da eine seltsame, undefinierbare Spannung. Aufgrund des großen Altersunterschiedes jedoch und Charlys Minderjährigkeit, beachtete ich diese Spannung nicht. Wäre ich damals von Anfang ehrlich gewesen zu mir selbst, dann hätte ich diese Spannung als das, was sie war, erkannt. Es war sicher eine erotische Spannung, ein Knistern bei jedem Blick, jeder Handbewegung. Auf beiden Seiten. Eine Berührung und die Frucht würde platzen und sich auf den Teppich ergießen...
Jedes Mal, wenn Unterrichtstag war, wachte ich morgens lange bevor der Wecker klingelte mit einem eigenartigen Gefühl auf. Ich war aufgeregt, meinen Körper durchzog eine Erregung, wie nach einer schlaflosen Nacht. Lange Zeit verbrachte ich vor dem Kleiderschrank, konnte mich nicht entscheiden. Das eine war zu konservativ, das andere gab zu viel preis, das wollte ich auch nicht. Ich zog Kleider an, aus, an, aus, zum Schluss war immer ein Kleiderberg auf dem Bett im Schlafzimmer, den ich nach dem Unterricht wieder beseitigen musste.
Ich wollte Charly eigentlich nicht verführen. Dazu war ich viel zu puritanisch, zu gewissenhaft, zu streng mit mir. Aber mein Gefühl rebellierte ständig dagegen. So zog ich immer wieder an schwachen Tagen enge Hosen, bauchfreie Oberteile oder zu kurze Röcke an und wenn ich dann Charly gegenüber saß und seine Blicke mich bis auf die nackte Haut auszogen, dann rutschte ich nervös auf meinem Stuhl hin und her und versuchte den Schaden zu begrenzen, indem ich an meinem Rock zog und zerrte, um das Heraufrutschen zu vermeiden. Aber auch dieses verklemmte, pubertäre Getue nahm Charly mit sichtlichem Genuss auf.
Lass den Rock doch in Ruhe. Es stört mich nicht, sagte er und grinste so unverschämt, dass ich rot wurde.
Die Zeit verging und Charly fühlte sich immer freier, seine Blicke blieben hängen an meinem überdurchschnittlich großen Busen oder an meinen vollen Lippen und er zog seinen Blick nicht zurück, auch wenn ich ihn ertappte. Ich hatte alle Mühe, seine Konzentration wieder auf die Deutschübungen zu lenken, es ging bald nicht mehr. Ich hörte seinen Körper nur noch rufen. Ich will dich. Hier und jetzt.
Aber so sehr ich mich auch sträubte, das Schicksal nahm seinen Lauf. Ich aß kaum noch etwas, nahm ab, was mich jedoch attraktiver machte. Und wenn ich mein Gesicht im Spiegel betrachtete, dann sah ich ein eigentümliches Leuchten und Glitzern in meinen Augen.
Mein damaliger Ehemann bemerkte nichts. Er führte meine Veränderung darauf zurück, dass ich endlich eine Beschäftigung hatte.
Und Charly? Charlys Aussehen veränderte sich auch. Kam er am Anfang noch mit Trainingshose und Hausschuhen zum Unterricht, kam er nun mit schwarzen Jeans, schwarzen, engen T-Shirts, die seinen schönen Körper betonten. Und sein Lächeln... Sobald er mich sah, lächelte er über das ganze Gesicht. Nein, er strahlte. Und dieses Lächeln versetzte mir einen Stich ins Herz.
Irgendwann merkte ich, dass ich Charly wollte. Ich wollte ihn. Wollte, dass er mich berührt, dass er mich küsst, dass er mich an sich reißt, mit mir schläft. Und sobald mir das bewusst wurde, fing das Leiden an. Ich schämte mich, klagte mich an, überhäufte mich mit Selbstvorwürfen, fuhr nach Hause und weinte auf dem Weg dorthin im Auto. Aber nichts veränderte sich dadurch, das Verlangen wuchs und mit ihm das Leiden und der Schmerz.
Der Unterricht ging nur noch mühsam vor sich. Wir konnten uns beide nicht mehr konzentrieren. Wir saßen nebeneinander am Schreibtisch, jeder über sein Buch gebeugt, ich versuchte so weit entfernt von ihm wie möglich zu sitzen, Charly nicht in die Augen zu schauen. Aber Charly spürte alles und dann versuchte er mich aufzuheitern, indem er Blödsinn machte und in seinem holprigen, unbeholfenen Anfängerdeutsch mit mir zu reden.
Eines Nachmittags saßen wir über einer Grammatikübung, ich versuchte Charly die Bildung des Imperativs zu erklären und da geschah es. Charly berührte mich. Seine Hand legte sich auf mein Bein, auf meinen Oberschenkel und ich dachte ich verliere die Besinnung. Das Blut schoss zwischen die Beine und ich starrte ihn fassungslos an. Charly lächelte und dann zog er seine Hand zurück. Gerade im richtigen Moment, denn seine Mutter kam herein mit einem Tablett, auf dem ein Glas Orangensaft und ein Stück Sandkuchen für mich waren. Sie lächelte wissend, zumindest kam es mir so vor und ich schämte mich.
Auf dem Weg nach Hause merkte ich, dass ich feucht war und ich begann mich dafür zu hassen.
Nachts lag ich neben Leo und er streichelte mich wieder und schlief ein und ich blieb zurück und das Verlangen wurde so groß, dass es schmerzte und so begann ich mich selbst zu streicheln und dachte dabei an Charly. Die Erregung, die sich aufgebaut hatte war so groß und intensiv, dass nur wenige Handbewegungen genügten, um die Entladung herbeizuführen. Danach weinte ich mich in den Schlaf voller Verzweiflung, Scham und Einsamkeit.
Langsam wurde mir bewusst, dass es sich nicht allein um eine erotische Anziehung handelte. Ich war verliebt in Charly und ich begann ihn zu lieben. Wir sprachen über seine Probleme, wenn er mich anrief zu Hause aus irgendeinem vorgetäuschten Anlass. Er erzählte mir, wie sehr er unter seinem Hautproblem litt, von seiner Angst vor der Prüfung und davon, dass er noch nie mit einer Frau geschlafen hatte.
Ich brachte ihm Salben aus der Apotheke mit für seine Haut, Tonerde, brachte ihm Bücher, Kopien, Kassetten, auf denen ich ihm den Prüfungsstoff draufgelesen hatte. Er sagte mir dann, er würde die Kassetten die ganze Nacht hören und dabei an mich denken.
Und dann war die Prüfung. Ich hatte ihm versprochen, dass wir zusammen hinfahren. Es war eine mündliche Prüfung und sie fand in einem Hotel der Mittelklasse im Stadtzentrum statt. Vormittags um elf. Seine Mutter wollte auch mitfahren, aber Charly wimmelte sie erfolgreich ab.
Charly war nervös und ich auch. Wir sprachen kaum im Auto. Charly hatte Fieber, es schien ihm schlecht zu gehen. Es gab viel Verkehr, es war heiß, stickig, mein dünnes Kleid klebte an meiner Haut.
In der kühlen Hotelhalle, die ganz aus Marmor und Glas bestand, teilten Prüfungshelfer die Prüflinge in Gruppen ein. Nach Anfangsbuchstaben. Charly ragte heraus aus der Menge. Er schien der Größte und Reifste von allen zu sein. Obwohl ich damals eigentlich viel jünger aussah, als ich war, fühlte ich mich wie seine Mutter. Als er in das Prüfungszimmer gehen musste, schaute er mich ernst an. Ich wollte ihn umarmen, aber ich sagte nur, viel Erfolg, du schaffst es.
Charly fiel durch die Prüfung, das war klar. Ich fühlte mich schuldig. Er rief mich an und teilte mir das Ergebnis mit. Und er tröstete mich. Charly tröstete mich.
Mina, sei nicht traurig, du kannst nichts dafür, sagte er.
Ich konnte nichts sagen, ich war fix und fertig.
Und dann sagte er etwas, was mich völlig umhaute.
Mina, ich bin verliebt in dich. Ich liebe dich und ich will mit dir schlafen.
Mein Herz setzte aus, ich dachte, ich träume.
Mina, ich will dich sehen, bitte.
Charly, das geht nicht, du weißt...
Bitte, Mina.
Wir trafen uns am gleichen Abend in einer Kneipe. Nach einem Bier verließen wir die Kneipe und fuhren mit meinem Auto ans Meer. Leo hatte ich gesagt, ich würde zu meiner Mutter fahren.
Wir gingen lange schweigend nebeneinander am Strand. Es war Neumond, ziemlich dunkel, der Strand menschenleer. Die Nacht war warm, das Meer ruhig und glatt. Ab und zu sprang ein Fisch aus dem Wasser. Von fernem hörte man die Motoren der Fischerboote und sonst nur unsere Schritte im Kies.
Dann nahm Charly meine Hand und sagte, komm, setzen wir uns.
Er breitete seine Jacke auf dem Kies aus, schob mich sanft darauf und setzte sich neben mich. Ganz dicht saßen wir nebeneinander zum ersten Mal, ich spürte die Wärme seines Körpers, seinen Geruch. Ich mochte seinen Geruch. Eine Weile saßen wir so da schweigend und schauten auf das Meer. Und dann nahm Charly meinen Kopf mit beiden Händen und drehte ihn sanft in seine Richtung. Er schaute mich ernst an, sehr ernst und dann lächelte er leise und näherte langsam, ganz langsam seine Lippen an meine Lippen. Kurz davor hielt er noch einmal inne und die Spannung in mir wuchs ins Unermessliche.
Dieser erste Kuss stellte alles in den Schatten, was ich bis dahin erlebt hatte. Meine Beine und Arme wurden schwach, als würde ich bald ohnmächtig werden. Charly fasste mich an den Schultern und schob mich sanft zurück und dann lag ich auf dem Rücken und Charly über mir und wir küssten uns stundenlang, zumindest kam es mir damals so vor, ohne dass er mich sonst irgendwo berührte. Und mir wurde heiß, ganz heiß.
Irgendwann löste sich Charly von mir und schaute mir in die Augen und sagte, ich will mit dir schlafen, ich halte es nicht mehr aus.
Hier? Und wenn man uns sieht? , fragte ich.
Komm, wir gehen hinter die Klippen, sagte Charly atemlos und er nahm meine Hand, stand auf und zog mich nach oben.
Beim Gehen spürte ich die Erregung und Feuchtigkeit zwischen meinen Beinen und ich liebte seine warme Hand.
Hinter den Klippen konnte man uns aller Wahrscheinlichkeit tatsächlich nicht sehen und inzwischen war es uns auch egal. Charly zog mich ungestüm nach unten, er lag mit dem Rücken im Kies und er zog mich auf sich und dann küssten wir uns wieder, aber dieses Mal nicht lange.
Zieh dich aus, flüsterte Charly und ich richtete mich auf, kniete zwischen seinen halbgeöffneten Beinen im Kies und zog mein T-Shirt aus und dann den schwarzen BH und Charly riss die Augen weit auf, als er meinen Busen sah, diesen Blick werde ich nie vergessen und dann waren wir eine Weile still und bewegungslos und Charly starrte auf meinen Busen, bevor er ihn endlich zaghaft berührte, vorsichtig wie ein kleines Kind, erstaunt. Er fuhr mit dem Zeigefinger über das Rosa und es richtete sich auf und ich bekam eine Gänsehaut und beugte mich über ihn, stützte mich auf mit den Händen neben seinem Kopf und er küsste meinen Busen und ich biss mir auf die Lippen, die Erregung war fast schmerzhaft.
Und dann öffnete ich seine Jeans und zog sie herunter, zog sie aus. Charly trug Boxershorts und seine Erregung war so fortgeschritten, dass ich glaubte, es wäre gleich vorbei. Ich zog die Boxershorts auch aus und zog mich dann ganz aus und dann legte ich mich auf ihn und nahm ihn in mir auf ganz behutsam und ich bewegte mich nicht, küsste Charly nur auf den Mund und schaute ihm in die Augen und dann flüsterte Charly, bitte, ich halte es nicht mehr aus und ich spürte ihn tief in mir, spürte wie er mich ganz ausfüllte und dann machte ich eine sanfte Bewegung, ganz sanft, aber die genügte und wir kamen gleichzeitig.
Danach lagen wir lange da, Charly drückte mich fest an sich, ich lag auf seiner Brust, mit dem Gesicht Richtung Himmel und wir zählten die Sterne und Charly fuhr mit dem Zeigefinger über mein Gesicht, zeichnete seine Linien nach.
Ich liebe dich, Mina.
Ich dich auch, Charly.
Ich zog mich dann von Charly zurück. Ich hatte mich davon überzeugt, dass alles keinen Sinn hatte. Sollte ich meinen Mann verlassen und mit einem Siebzehnjährigen zusammen ziehen? Das ging alles nicht. So trennte ich mich von Charly. Am Telefon. Wir weinten beide bitterlich, es war ganz entsetzlich.
Lass uns auswandern, Mina, bitte, nur du und ich.
Nein, Charly, du weißt, das geht nicht.
Nach diesem Telefongespräch war alles aus. Charly rief nicht mehr an, vielleicht hatte ich auch ihn überzeugt. Bei jedem Klingeln des Telefons hoffte ich, es sei Charly. Ich traute mich nicht bei ihm anzurufen, schließlich war seine Mutter wütend auf mich, weil Charly die Prüfung nicht bestanden hatte.
Es sind viele Jahre seit dem vergangen. Ich habe mich von Leo getrennt, hatte ein paar belanglose Affären danach. Aber jemand wie Charly habe ich nie wieder getroffen und ich habe das Gefühl, dass ich auch nie wieder jemand wie Charly treffen werde.

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