Als ich an einem kalten Januarmorgen die Augen aufschlug, erfüllte ein warmes, kribbelndes Gefühl meine Bauchgegend. Florentine. Diese Frau war der Grund meines Bauchkribblens. Meine Anzeige im Internet ("suche Reisebegleitung für meine Reise nach...") hatte uns zusammengebracht. Meine Flaschespost mit einer Botschaft hatte den Ozean überquert und ihre Insel an einem anderen Ort der Welt erreicht. Eine winzige Spore von Hoffnung auf eine Begegnung, vom Wind getragen, hatte sich auf ihre Hand gelegt. Die Energie unserer Sehensucht verwandeltete sich jeden Tag in E-mail-Briefen, die die Entfernung zwischen uns auf ein paar PC-Tastenklicke schrumpfen ließ. Bis zu diesem bezaubernden Tag, als ich sie endlich gesehen habe. Ich hatte ihr vorgeschlagen, sie am Flughafen abzuholen und dann eine Woche zusammen in meinem Landhaus zu verbringen.
Unbeschreiblich, was mir die Stunden vor unserem vereinbarten Treffen durch den Kopf ging. Und vor allem der Gedanke "wie wäre unsere erste Nacht gewesen?". Als ich sie zum ersten Mal in ihren engen, sexy, blauen Jeans bei
ihrer Ankunft sah, hatte ich die Vision, einer Traummodell zu begegnen. Atemberaubend !!! Schwarze lange Haare, ein sehr hübsches Gesicht: dunkelbrauner Blick, dünne Augenlieder, feine Lippen. Schlanke, kleine Hände. Verwirrend attraktiv mit einer Sexi-Figur. Einfach "Florentine". "Wann darf ich endlich wieder ausatmen?" Sie stand am Ausgang des Flughafens, da wo die Flugpassagieren sich sammeln, um von ihren Bekannten empfangen zu werden, nur einige Meter von mir entfernt und mit einem großen Koffer. Ich mußte daran denken, welchen Mut diese Frau schon bewiesen hatte: es war sicherlich keine
Selbstverständlichkeit für sie gewesen, auf eine Internet-Anzeige eines Unbekannten zu antworten, nach ein Paar Tagen seiner Einladung zu folgen, um sich mit ihm zu einem Blind date, viele Kilometer weg von zu Hause, zu verabreden.
Der Tag vor dir
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