... in meiner Hand war verzaubert. Anders war nicht zu erklären, was mit mir geschah.
Seit einer Stunde telefonierten wir nun schon. Über Belanglosigkeiten erst, die kleinen Dinge des Alltags. Dann über Wünsche, Träume, Lebensphilosophien. Schließlich über die Sehnsucht nach Nähe und den Unterschied zwischen „allein sein„ und „einsam sein„.
Dabei kannten wir uns kaum. Ein paar E-Mails hin und her, die dürren Informationen auf jener Single-Seite im Internet, über die wir uns kennen gelernt hatten, zwei rasch gemailte Fotos, ein paar Telefonate. Das war alles.
Und dann dieses Gespräch, das plötzlich eine unerwartete Wendung nahm.
„Ich wünschte, Du wärst hier!„ hatte ich gesagt.
„Und dann?„ antwortete sie. „Was dann?„
Da hatte ich den Salat! Was nun? Was wollte sie hören? Was sollte ich sagen?
Ich beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. Und der Zauber begann ...
„Ich wäre nicht allein – hier auf meinem Bett ...„
Schweigen.
Würde sie jetzt den Hörer auflegen – und das war’s?
Die Sekunden dehnten sich zu Ewigkeiten.
Dann wieder ihre Stimme: „Du liegst im Bett? ... Ich auch!„ Mir war, als könnte ich ihr Lächeln hören. „Möchtest Du mich wirklich bei Dir haben?„
„Ja.„
„Dann pass auf!„ Im Telefonhörer knackte es. „Jetzt bin ich bei Dir!„
In diesem Augenblick passierte es: Ich schloss die Augen – und der Telefonhörer an meinem Ohr verwandelte sich in eine weiche Frauenhand.
„Jetzt bin ich bei Dir!„ sagte sie noch einmal. Und die Hand legte sich sanft auf meine Wange und streichelte mein Gesicht.
„Was möchtest Du, dass ich tun soll?„
„Nicht aufhören!„ dachte ich, „Bloß nicht aufhören!„ Aber was ich sagte, war: „Ich will Dich sehen! Ich will wissen, was Du anhast!„
„Ein T-Shirt„, sagte die Stimme im Hörer. „Und ein Höschen. Sonst nichts.„ Pause. „Und Du?„
„Jeans, Unterhosen, ein Hemd ...„
„Möchtest Du, dass ich Dich ausziehe?„
„Ja, zieh mich aus ...„
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