Kurze enge Jeanshosen sind das zweite Kleidungsstück, was nur das Nötigste des jungen Körpers bedeckt und gerade noch rechtzeitig beendet Helge seine Musterung, als die junge Frau sich auf der Bank niederlässt.
Er blickt auf ihre nackten Füße und bemerkt das Schmunzeln nicht, dass ihre Lippen umspielt, denn sie hat seine Blicke wohl bemerkt.
Entgegen seiner Vermutung setzt sie sich in die Mitte der Bank und nur wenig Raum bleibt zwischen ihnen. Helge ist geneigt, sich mit einer Entschuldigung zu erheben und den Heimweg anzutreten. Es würde allerdings ein bisschen seltsam wirken, nachdem er gerade erst zur Seite gerückt ist und so entschließt er sich noch ein paar Augenblicke zu bleiben, bevor er die Flucht ergreift.
Seine Augen ruhen immer noch auf ihren feingliedrigen Füßen und er fragt sich, warum sie die Sandalen in der Hand trägt, obwohl sie der steinige Weg, zu vorsichtigen Schritten zwingt.
„Es ist gut für den Rücken barfuß zu gehen und meist kann ich im Gras vom Wegesrand laufen“, sagt sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
Verwundert blickt Helge hoch und genau in ihre freundlichen, fast ein wenig spöttisch blitzenden, Augen.
„Ich laufe gerne am Morgen barfuß durchs taunasse Gras. Da fühle ich mich der Natur näher und kann den Alltagstrott von mir abstreifen“, fährt sie fort und hält seinen Blick gefangen.
Verwirrt von der Offenheit, die sie ihm als Fremden entgegenbringt, braucht Helge einen Moment, bevor er antworten kann:
„Als Kind habe ich das auch gerne gemacht. An den Waldrändern, wo oft Feen-Gras stand, war das besonders schön. Fast so, als wollten die zarten Halme die Füße streicheln“, gab er versonnen zurück und lächelt in sich hinein bei den Erinnerungen an seine unbeschwerte Kindheit.
Der Blickkontakt ist dabei abgerissen und für kurze Zeit ist Helge in längst vergangenen Zeiten gefangen. Er erinnert sich an seine Teenagerzeit.
Die Bank am Wanderweg
Graues Schamhaar – Teil 1
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Die Bank am Wanderweg
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Mysteriös - alles kann, nichts muss
schreibt Anamur