An die Phase, als er frischverliebt mit seiner späteren Frau, in solchem Gras lag und nur unterbrochen von heißen Küssen, über ihre gemeinsame Zukunft fantasierte.
Sie hatte damals auch solche Minititten gehabt, doch die waren gut verpackt. Solch freizügige Kleidung gab es in seiner Jugend noch nicht.
Ihn hatte es nicht gehindert, seine Hand unter das Shirt wandern zu lassen und den BH hochzuschieben. Mit Schnurren und wildem Schmusen hatte seine zukünftige, dieses fordernde Unterwandern quittiert.
Wie würde das wohl bei der jungen Frau sein, die jetzt neben ihm sitzt?
‚Idiot!‘, schimpft er sich innerlich und wechselt leicht die Farbe, obwohl die Unbekannte seine Gedanken ja nicht lesen kann.
Der Banknachbarin ist sein Minenspiel nicht entgangen, und auch wenn sie es nicht sicher weiß, ihre Vermutungen gehen in die richtige Richtung. Von dem Moment an, als er zur Seite rückte, um ihr Raum auf der Bank zu geben, war er ihr sympathisch. Er würde sie nicht belästigen, dessen ist sie sich sicher und irgendwie umgibt ihn eine traurige Aura. Etwas scheint diesen Mann der Welt zu entfremden und solche Menschen ziehen sie magisch an, das weiß sie aufgrund ihrer derzeitigen Beziehung.
Ist der Faden abgerissen, den sie als Gesprächsgrundlage nutzen wollte? Der Mann neben ihr scheint sich einzukapseln und für den Moment weiß sie nicht, wie sie ein unbefangenes Gespräch weiterführen soll.
Nach einer Möglichkeit suchend lässt sie ihren Blick schweifen und entdeckt die Gruppe Wildtiere, die aus dem Wald tretend auf der Wiese frisches Gras fressen.
„Sind das Mufflons?“, fragt sie flüsternd und rückt ganz eng an ihn heran.
Helges Herzschlag stockt. Er spürt ihre Schenkel an seinem Bein. Ihre Hand auf seinem Arm und die Wärme ihres Gesichts an seiner Wange.
Ausweichen kann er nicht, ohne dass es nach Flucht aussieht und für endlos scheinende Sekunden entsteht ein Vakuum in seinem Kopf.
Die Bank am Wanderweg
Graues Schamhaar – Teil 1
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Die Bank am Wanderweg
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Mysteriös - alles kann, nichts muss
schreibt Anamur