Als Hanno vor die Tür trat, goss es in Strömen, doch er merkte es nicht und wenn, dann wäre es ihm auch egal gewesen.
Er hatte den Schirm in der Hand, öffnete ihn aber nicht.
Seine Jacke war in wenigen Minuten durchgeweicht und das Wasser lief von der Hose direkt in die Schuhe. All das hatte für ihn im Moment keine Bedeutung. Zu sehr hatte ihn das geschockt, was er gerade gesehen hatte!
Seine „schöne Helena“, wie er sie immer nannte, in den Armen eines anderen Mannes.
Minutenlang hatte er in der Tür zu ihrem Schlafzimmer gestanden, unfähig sich von der Scene zu lösen, die sich ihm bot.
Er hörte noch das Klatschen der beiden Körper, wenn sein bester Freund seinen Schwanz in Helenes Allerwertesten rammte und wieder hervor zog. Erst in dem Moment als Helene ihren Orgasmus bekam und laut los schrie, erwachte er aus seiner Starre.
Er drehte sich um und lief wie in Trance die Treppe runter. Sein Weg führte ihn zu den Terrassen an der Bille, die er so oft mit seiner schönen Helena aufgesucht hatte. Ihm wurde kalt und das kam nicht nur vom Regen.
Gut Helene konnte nicht wissen, dass er schon heute zurück kommen würde, aber gleich mit Tasso ins Bett zu gehen, das war nun doch zu viel. Wenn er so darüber nachdachte, hatte er es schon früher bemerkt. Helene war in letzter Zeit immer etwas abweisend gewesen. Denn schon kurz vor seiner Abreise zum Seminar hatte sie sich fast geweigert, mit ihm zu schlafen. Nur mit vielen Streicheleinheiten und zärtlichen Worten, konnte er sie überreden. Und im Nachhinein war sie scheinbar froh als er endlich fertig war.
Dass das Seminar zwei Tage früher zu Ende gegangen war, weil einer der Dozenten ausfiel, war ein blöder Zufall. Aber so spielte manchmal das Leben.
Hanno wanderte an dem kleinen Nebenfluss der Elbe entlang, tief in seiner Traurigkeit versunken, als er plötzlich auf die einsame Gestalt aufmerksam wurde, die am Ufer der Bille stand.
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