Felix bot nun ein trauriges Bild. Sein Haar war plötzlich ergraut. Sein Gemächt war nur noch ein schlaffer Schlauch. Der Holzfäller hatte gewiss mehr, als nur ein einziges Jahr verloren.
Reisende fanden ihn verwirrt am Wegesrand. Sie brachten ihn in sein Dorf, wo ihn nur Wenige noch wiedererkannten. Der alte Mann faselte viel von Hexerei. Niemand glaubte ihm. Doch das war ihm egal. Denn sein Geist war in einer Welt der unbeschreiblichen Megaorgasmen gefangen, ...die er nicht mehr verlassen wollte. Sein Lächeln sprach Bände...
Orga die Hexe aber, ritt mit stets wachsender Kraft auf ihrem Besen von Ort zu Ort. Sie hinterließ eine Spur rasender Männervergreisung im ganzen Königreich.
Jedoch, sie hatte dazu gelernt. Nicht einem hatte sie das komplette Leben aus den Lenden gesaugt. Und auch nicht einer, der sie für diese Tat verfluchte; ...was sich am Ende gut in ihrer Vita machte...
*
Pünktlich auf den Hahnenschrei, kehrte die Hexe Orga nach einem Mondumlauf auf ihren Turm zurück. Sie strotzte jetzt vor Lebensenergie; ...hatte wohl für Jahre genug getankt.
Da sie so guter Laune war, hielt sie sich auch an ihr Versprechen. Sie erweckte Marie mit einem zweiten Hexenkuss. ...Was keineswegs selbstverständlich war. Denn Hexen sind sehr unzuverlässige Wesen.
Auch an den zweiten Punkt der Vereinbarung, hielt sie sich wortgetreu; ...was schon fast an ein Wunder grenzte. Sie übergab Marie den Flaschengeist wie versprochen in einer kleinen, praktischen Umhängeflasche. Und weil Orga jetzt so satt, ...und richtig guter Laune war, schenkte sie Marie sogar noch ein neues Kleid.
Denn was kaum jemand weiß: Nur untervögelte Hexen sind wirklich böse Hexen. Und Orgas Muschikätzchen hatte sich in den letzten Wochen mehr als satt gefressen. Gewiss, an manchem Topf hatte sie ein bisschen zu viel genascht. Aber selbst Flinkaxt würde sich am Ende erholen...
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