Tom kam sich ein wenig überflüssig vor. Seit einer gefühlten Ewigkeit lagen seine Geliebte und Sven engumschlungen auf seiner Couch. Sie hatten sich einfach zur Seite fallen lassen und alles Andere drumherum vergessen. Sie küssten, flüsterten sich heiße Worte zu und beschworen ein- ums andere Mal ihre Liebe.
Nein, Velana hatte nicht das Drumherum und schon gar nicht Tom vergessen. Sie fand es nur wichtig, Ihrem Lebenspartner, dem Mann, den sie glaubte zu lieben, im Moment ihre ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Tom würde darüber hinwegsehen…da war sie sich sicher. Sie fand es richtig toll und mutig, dass Sven genau diesen Weg gewählt hatte. Die Vorwürfe würden sicher noch kommen… nachdem ihr Geheimnis kein Geheimnis mehr war. Heute hatte er Größe bewiesen und sie nicht vor die Wahl gestellt: Tom oder er. Und dass sie sich jetzt, in den Momenten der abflauenden Erregung nur ihm widmete, war da nur fair.
Nach kurzem Frischmachen im Bad hatte sich Tom, um nicht länger dem verliebten Getue zusehen zu müssen, mit dem Telefon ins Schlafzimmer zurückgezogen. Eigentlich wollten sie zu dritt Essen gehen, so hatten die Männer es besprochen. Jetzt hatte Tom umdisponiert. In spätestens vierzig Minuten würde die Lieferung kommen…
„Na ihr Turteltäubchen…!“ Tom kam mit einer Flasche Sekt und einer Flasche Wasser aus der Küche. Nackt. Warum hätte er auch etwas überziehen sollen…? Ungeniert holte er noch aus dem Schrank drei Sekt- und drei Wassergläser und stellte diese auf den Tisch.
„Ich muss erst mal;“ stellte Velana, für keinen der Männer überraschend, fest und verschwand, nicht ohne beiden zuzuzwinkern, im Bad. „Alles Gut?“ fragte Tom bei Sven nach, was dieser bejahte. „Es war, ja, es war geil!“ Sven sah seinem Mitstreiter in die Augen. „Und bei Dir?“
„Ich hab nach wie vor große Lust auf „unsere“ Frau!“ bekam Sven von Tom zu hören. Wollte er das wirklich hören?
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.