In diesen Momenten spüre ich, dass ich noch lebe.
Gestern hat er mal wieder gesagt, ich soll damit aufhören. Er wäre dann für mich da, hat er gesagt.
Klatsch.
Klatsch.
Klatsch.
Hinter mir arbeitet er sich ab. Ja, mach nur, mach, damit wir fertig werden, wir beide.
Fertig für heute, fertig für diese Woche, denn es ist Samstag und das zweite Mal, dass er mich bespringt, wie jede Woche.
Jede Woche mittwochs und samstags. Nicht mal meine Tage halten ihn von dieser Routine ab.
Das stört ihn nicht, sagt er.
Rein.
Raus.
Rein.
Klatsch.
Klatsch.
Klatsch.
Bald werde ich es geschafft haben. Bald wird er sich selbst noch stärker in Stimmung bringen. Bald wird er nach meiner linken Titte angeln.
Die linke. Es ist immer die linke, er ist Linkshänder.
Die rechte Hand wird er beim Vorbeugen zum Aufstützen brauchen.
Er wird meinen linken Nippel anfassen und kneten. Er wird ihn fast malträtieren dabei. Immer!
Ich werde wieder sagen müssen: „Aaah, das ist gut, aber bitte nicht so fest“, oder so ähnlich. Mehr traue ich mir nie zu sagen. Ich will die ‚Beziehung‘ nicht gefährden, diese, diese … ‚Geschäftsbeziehung‘.
Wusste ich es doch! Überraschend ist hier gar nichts mehr. Da kommt seine Hand. Seine schon etwas knochig werdenden Finger angeln nach meiner hin und her schwingenden linken Titte. Und da ist er, der nicht ersehnte, aber erwartete Griff an meine linke Brust. Seine dürren Greiforgane an diesem Sinnbild prallen Lebens, meinem warmen, weichen, üppigen linken Mops.
Heute ist er glücklicherweise nicht ganz so rabiat, wie so oft. Doch mal etwas Unerwartetes. Ich muss nichts sagen, muss ihn nicht zur Vorsicht gemahnen.
Klatsch.
Klatsch.
Klatsch.
Es war ja, wie schon gesagt, nicht immer so. Nein, am Anfang ging es besser … leichter. Aber in den letzten Jahren ist es zu dieser lästigen Routine verkommen. Immer mittwochs, immer samstags. Das geht bestimmt schon seit fünf Jahren so.
Rein.
Raus.
Rein.
Klatsch.
Klatsch.
Klatsch.
Gleich wird er die Hand zurückziehen. Ein untrügliches Zeichen, das es auf das Finale zugeht. Dann wird er mir auf das Poloch spucken. Das dann folgende wird ihn besonders geil machen. Soll es doch, das kürzt die Angelegenheit ab.
Die Edelprostituierte
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