Gedrückt werden alle Dackel und einer bekommt sogar ein Küsschen auf die Wange.
Schnell wende ich mich ab. Zum einen, weil ich es nicht weiter sehen will, zum anderen, weil ich mir sicher bin, dass sie einen prüfenden Blick auf mich wirft. Will sie doch sehen, ob sie mich damit quälen kann.
Als sich Lisa dann vor Unterrichtsbeginn zu mir setzt, sagt sie mit ein bisschen Frust in der Stimme:
„Schade, dass du diese Regeln aufgestellt hast, es macht einiges von dem zunichte was ich so gerne auslebe. Es geht mir nicht nur darum, in dir bestimmte Gefühle zu wecken, auch bei den – hihihi – Dackeln, versagst du mir was. Heute hätte ich dich gerne dabeigehabt und nach der Begrüßung den Arm um dich gelegt, was glaubst du, wie denen die Gesichter eingeschlafen wären.“
„Was bist du für ein kleines Biest“, flüstere ich zurück, weil ich befürchte, dass sonst Ralf oder andere etwas mitbekommen. „Warum macht es dir nur so viel Freude, Männer vorzuführen?“
Lisa sieht mich nachdenklich an, schüttelt den Kopf und gibt ebenso leise zurück:
„Vielleicht erklär’ ich dir das irgendwann einmal, aber dazu muss ich dich noch besser kennenlernen. Und ich bin nur so sehr Biest, wie diese Männer falsch sind. Sie sind alle in festen Händen und doch sabbern sie jeder halbwegs gut aussehenden Schnitte nach.“
„Dann bin ich auch nicht besser als sie, denn dass ich Familie habe, weißt du und doch habe ich mich auf dich eingelassen.“
Lisa schüttelt den Kopf.
„Nein, nicht genauso. Du hast keinerlei Interesse an mir gezeigt und auch bei anderen Frauen hier nur neutrale Freundschaft gesucht. Ich habe dich dazu gebracht mir nachzugeben und glaub mir, du hättest nur eine Chance dagegen gehabt, wenn du so abgeklärt wärest wie Ralf.“
„Dennoch spielst du auch mit mir.“
„Aber anders, das wirst du noch merken. Pscht jetzt, sonst bekommen wir nicht mit was er von uns will“, schließt sie mit einem Kopfnicken in Richtung Ausbilder, der gerade beginnt Blätter mit einer Aufgabe auszuteilen.
Liegt es an der Aufgabe, die wir bekommen haben, oder hat Lisa anderes vor? Voll konzentriert arbeitet sie am Unterrichtsstoff und lässt mich dieses Mal in Ruhe.
Die Entscheidung
Ob das gut geht? – Teil 3
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