Mittwoch geht es früh zurück nach Berlin und nach einer Stunde Aufenthalt noch einmal nach Zürich und zurück. Geschafft! Voller Vorfreude und mit einem Haufen wild schwirrender Schmetterlinge im Bauch, geht’s raus aus dem Flieger und schnell ab nach Hause.
Ich gönne mir einen kleinen Mittagsschlaf, bevor ich mich für den Abend vorbereite. Ich kann es kaum noch erwarten, dich endlich wieder in meine Arme zu schließen.
Noch eineinhalb Stunden! Längst habe ich meine schönste Unterwäsche und halterlose Strümpfe auf dem Bett zurechtgelegt. Dazu den schwarzen Ledermini und eine weiße Bluse. Passende Schuhe selbstverständlich.
Unter der Dusche verwandle ich das gestutzte Dreieck meiner Schambehaarung in einen schmalen Streifen, der dort endet, wo sich die Haut mit zartem Übergang in meine Schamlippen teilt. Jener feinen Falten, die meine empfindlichste Stelle beherbergen.
Die langen braunen Haare werden mit einem Lockenstab in eine wellige Pracht verwandelt.
Ein prüfender Blick in den Spiegel. Perfekt! Zum Schluss noch ein verführerischer Duft, dann hält mich nichts mehr zu Hause. Ich will dich sehen!
Da ich auch in Mitte wohne, weiß ich genau, wo ich langfahren muss. Die Adresse und ein freier Parkplatz direkt vorm Haus sind schnell gefunden. Es läuft wie im Bilderbuch. Mit klopfendem Herzen drücke ich den Klingelknopf neben deinem Namensschild. „Rolfes“. Deine Klingel ist die oberste. ‚Nicht schlecht!‘, denke ich.
„Ja, bitte?“, reißt mich deine Stimme aus meinen Gedanken.
„Ich bin’s, Kathi!“
Sofort zeigt mir der Summer an, dass ich die schwere Eingangstür nur noch aufdrücken muss. Im Fahrstuhl drücke ich den obersten Knopf.
Du erwartest mich an der geöffneten Wohnungstür. Mit fliegenden Schritten renne ich die paar Schritte auf dich zu, genau in deine einladenden Arme, die mich dann fest umklammern. Meine Tränen laufen mir die Wangen hinab. Du weinst auch, das spüre ich an deinem leichten Zittern.
Ich bin noch völlig gefesselt in der Situation. Am liebsten würde ich dich nicht mehr loslassen. Doch du ziehst mich mit den Worten „Komm erstmal rein!“, in deine Wohnung. Mir fällt die Kinnlade runter. Ich staune nicht schlecht. Eine stilvoll eingerichtete Wohnung zeigt sich mir. In warmen Tönen, farblich schön aufeinander abgestimmt eingerichtet, modern und nicht überladen. Wenn du das alles selbst ausgesucht hast, hast du dabei einen, für Männer außergewöhnlich, guten Geschmack bewiesen.
Dann ziehst du mich auf die Terrasse, wo du dich zärtlich von hinten an mich schmiegst. Deine Arme umfassen mich und legen sich auf meinen Bauch. Ich liebe es, wenn du das tust. Die Wärme deiner Hände dringt in meinen Unterleib ein und breitet sich wohltuend aus. Es hat etwas Entspannendes. Ich habe das Gefühl, dass mir in deinen Armen nichts passieren kann. Bei dir fühle ich mich geborgen und sicher, mein Kopf lehnt locker an deiner Schulter.
Ich möchte dir so vieles sagen, möchte mich erklären. Aber schon nach den ersten Worten erstickst du meinen Wortschwall mit einem Finger auf meinen Lippen.
Wir gehen in die Küche, wo du uns ein Glas Rotwein eingießt. Lecker, genau mein Geschmack, ein halbtrockener Dornfelder. Ich muss es dir sagen, genau jetzt und hier: „Ich liebe dich!“
„Ich dich auch, mein Engel!“, antwortest du, was mein Herz noch schneller schlagen lässt, als es das sowieso schon tut.
Fortsetzung folgt …
Die Flugbegleiterin - Kapitel 2
Vom Traum zum Albtraum
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Die Flugbegleiterin - Kapitel 2
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