Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Vom Traum zum Albtraum

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Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Gero Hard

Du kommst als letzte aus dem Rumpf, in Begleitung des Flugkapitäns und einem braungebrannten Schönling, der seine Hand um deine Hüfte gelegt hat und dich bestimmend an sich zieht. Ich kann deine abwehrende Haltung erkennen. Aber gegen die Kraft des jungen Mannes bist du chancenlos. Deine Blicke giften ihn an. Bei dem Anblick versetzt es mir einen Stich in die Brust. Er darf dich nicht so anfassen! Dann verschwindet ihr im Gebäude.

Schnell gehe ich zu der Tür, aus der du hoffentlich schnell kommen wirst, damit ich dich vor dem Typen beschützen und dich in meine Arme nehmen kann. Doch lange Zeit passiert nichts. Ungeduldig gehe ich vor der Tür auf und ab.

Dann endlich kommen die ersten Flugbegleiterinnen raus und gehen schnatternd an mir vorbei. Dann der Flugkapitän, ein älterer Herr.

„Kommt Katharina auch gleich?“, frage ich ihn aufgeregt. Er mustert mich von oben bis unten.

„Das wird noch dauern.“, zwinkert er mir im Vorbeigehen zu. Was sollte das Zwinkern bedeuten, und was meint er mit: ‚Es wird noch dauern‘?

Weitere 15 Minuten vergehen, bis sich die Tür wieder öffnet. Mit schnellen Schritten eilt der Braungebrannte an mir vorbei. Gerade noch kann ich sehen, dass er sich den Rest seines weißen Hemdes in die Hose stopft.

Dann kommst du endlich! Leicht gebeugt, mit einer Hand auf deinem Bauch, deine Schritte sind kurz und schleppend, bis du weinend auf die Knie fällst. Eben auf der Gangway waren deine langen Haare noch zu einem korrekten Pferdeschwanz gebunden, jetzt sind sie offen und völlig zerzaust, an deiner Bluse stehen die oberen drei Knöpfe offen. Deine Schminke ist tränenverlaufen, schwarze Schlieren deiner Wimperntusche überziehen deine Wangen. Einige deiner so gefärbten Tränen haben dunkle Flecken auf dem Kragen deiner Bluse hinterlassen. Ich höre dich schluchzen!

Achtlos werfe ich den Bund Blumen auf die Fliesen und renne zu dir.

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