Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Vom Traum zum Albtraum

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Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Die Flugbegleiterin - Kapitel 3

Gero Hard

Ich glaube, mein Gehirn hat alle Bilder von gestern innerlich verbrannt. Das ist auch gut so, solche Aufnahmen gehören nicht in (m)eine Erinnerungs-Cloud.

Etwas kitzelt mich auf der Stirn. So sanft bin ich schon ewig nicht geweckt worden. Langsam öffne ich die Augen. Im Halbdunkel des beginnenden Tages sehe ich dir direkt in deine wunderschönen blauen Augen, die so viel Wärme und Zuneigung ausstrahlen. „Guten Morgen, mein Schatz.“, flüstere ich dir zu. Du nennst mich deinen Retter, als du meinen Guten-Morgen-Gruß erwiderst. Wie gern würde ich dich jetzt küssen, dich zärtlich streicheln. Auf einen gefühlvollen Akt werde ich, nach gestern, selbstverständlich verzichten.

Wie, als hättest du meine Gedanken erraten, kommst du mir mit deinem Mund entgegen. Ja genau, das ist es, was ich jetzt will. Du bleibst auf dem Bauch liegen. Dadurch versteckst du deine Reize, die ich nur zu gern liebkosen würde. Natürlich steckt dir der Schock von gestern noch in den Knochen und das respektiere ich.

Deinem schmalen Rücken, mit dem anmutig geschwungenen Rückgrat und den leicht vorstehenden Schulterblättern, lasse ich ein paar ausgiebige Streicheleinheiten zukommen. Auf deinen Armen bildet sich eine leichte Gänsehaut. Ich kann sehen, dass dir diese Streicheleinheiten gefallen.

Du bist es, die entscheiden muss, ob, wann und auf welche Art du körperliche Nähe zulassen kannst und willst.

Mein Magen meldet sich. Seit gestern Mittag habe ich nichts mehr gegessen. Zeit für Frühstück.

Bärenhunger“, ist deine kurze Antwort auf meine Frage, ob du Hunger hast. „Bleib wo du bist!“, sage ich, obwohl ich mir sicher bin, dass du nicht vorhast, dich heimlich aus dem Staub zu machen. Ich schwinge mich von der Couch. Schnell in eine Jeans geschlüpft und schon fliege ich, mit meinem Autoschlüssel bewaffnet, Richtung Wohnungstür. „Ich hole Brötchen!“, rufe ich dir noch zu, damit du nicht denkst, ich wäre vor dir geflüchtet und ziehe die Tür zu.

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