Immer, wenn du willst.“, antworte ich.
Schnell hast du einen kleinen Koffer mit allem Nötigen gepackt. Deine besudelte Uniform vom Freitag tüten wir für die Reinigung ein. Auf eine von deinen neuen Uniformen verzichtest du.
„Warum?“, frage ich.
„Am Montag möchte ich in die Zentrale. Ich kann und werde nie wieder mit Felix fliegen. Und wenn das nicht geht, werde ich kündigen.“
„Und was hast du dann vor?“
„Mich bei einer anderen Airline bewerben, oder was ganz anderes machen. Ich weiß es noch nicht!“
„Kathi, das ist ein mutiger Schritt. Aber ich habe versprochen, dich bei allem zu unterstützen. Das gilt auch für diesen Fall.“
„Danke, Tobi, das ist sehr lieb von dir.“
Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie du dich gedankenversunken im Kreis drehst. Eine einsame Träne fällt auf deine Brust.
„Tobi, ich hasse diese Wohnung. Mit ihr sind so viele schlechte Erinnerungen verbunden. Am liebsten würde ich nicht wieder hierherkommen müssen.“
Fest ziehe ich dich ‚kleines Häufchen Elend‘ an mich.
„Nun warte erst mal ab! Wir finden auch dafür eine Lösung. Jetzt ist noch alles frisch. Vielleicht wird es besser, wenn
etwas Gras über die Sache gewachsen ist.“
Du brauchst die Umarmung um dich zu beruhigen, das spüre ich. Geduldig warte ich, bis du dich selbst von mir löst.
Schnell ist dein Koffer im Auto verstaut. Bei der nächsten Reinigung geben wir deine befleckte Kleidung ab und fahren dann zum BER, wo dein Auto noch auf dem Personalparkplatz wartet. Auf dem Weg dorthin piept ein Handy. Deines. Es ist deine Airline. Aufmerksam hörst du zu. Ich verstehe nichts davon, was der Anrufer sagt. Dann antwortest du …
„Ja genau… Felix Baumgart… Copilot… ja genau der… Stimmt, wir waren lose zusammen, nichts Festes… habe ich beendet… Damit ist er wohl nicht klargekommen. Deshalb hat er mich, naja, sie wissen schon… Freitagnachmittag nach dem Rhodos-Flug im Crewraum… Nein, ist zerrissen. Die Sachen sind in der Reinigung, aber steht alles im Bericht der Notfallklinik… Ja, ich komme Montag um 9Uhr. Vielen Dank… Ciao.“
„Das war die Airline. Die Anzeige gegen Felix liegt ihnen vor. Sie haben noch Fragen an mich. Ich soll Montagmorgen um 9 Uhr da sein.“
„Soll ich mir freinehmen?“
„Ich wäre viel ruhiger, wenn du mitkommen könntest. Vielleicht läuft mir Felix über den Weg. Sie haben ihn auch vorgeladen.“
„Dann lasse ich dich sowieso nicht allein in die Höhle des Löwen.“
Fortsetzung folgt …
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