Mit dem Sammelbus erreichen wir den Flughafen. Gott sei Dank sind immer Menschen um mich. Das macht einen Übergriff von Felix unmöglich. Seine wütenden Blicke treffen mich des Öfteren wie spitze Pfeile.
An Bord übernehme ich freiwillig die Betreuung der Gäste im Gang. Viel öfter als nötig mache ich meinen Weg durch die Reihen und frage, ob alles in Ordnung ist. Nur weg vom Cockpit, weg aus der Nähe zu Felix.
Oft ertappe ich mich dabei, wie ich mich umsehe. Nur um zu prüfen, ob sich Felix nicht doch von hinten an mich anschleicht. Die ganze Flugzeit über habe ich ein ungutes Gefühl. Mir ist klar, dass ich mit der Airline reden muss. Eine weitere Zusammenarbeit mit Felix ist mir unmöglich und darf es in Zukunft nicht mehr geben. Im Zweifel muss ich eben kündigen. Ich bin bereit, auch diesen Schritt in letzter Konsequenz zu gehen, wenn nichts anderes hilft.
Zurück in Berlin bin ich mit letzten Aufräumarbeiten und Checks an Bord beschäftigt. So bemerkte ich nicht, dass alle meine Kolleginnen bereits den Flieger verlassen haben. Ich schrecke auf, als die beiden Herren aus dem Cockpit kommen.
„Komm Kathi, Feierabend.“, schiebt mich der Kapitän in Richtung Gangway.
Dann spüre ich die Hand von Felix auf meinem Hüftknochen. Eng zieht er mich an sich. Meine Augen besprühen ihn mit giftigen Blicken. Selbst die Anwesenheit des Kapitäns hält ihn nicht davon ab. Vielleicht hat Felix ihm sogar von uns erzählt, sodass es ihn nicht wundert, dass er mich an sich zieht. Ich möchte mich aus seinem Griff herauswinden, aber er ist viel zu stark für mich. Bis in den Crewraum kann ich mich seiner aufdringlichen Nähe nicht entziehen. Dort lässt er mich los, weil die anderen Kolleginnen auch noch anwesend sind.
Es ist Freitag. Wir alle haben Feierabend, wenn wir den BER verlassen haben. Deshalb beeilen sich alle, die letzten Flugformalitäten zu erledigen, um dann schnell zu verschwinden.
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