Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Fester Boden unter den Füßen

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Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Gero Hard

Ich höre sie in der Küche telefonieren. Mit wem sie spricht, kann ich leider nicht verstehen. Mit frischem Kaffee kommt sie zurück in die Stube.
„Gut, dass du schon wach bist. Heute Abend fahren wir zu Tobi. Wir alle. Marco, du und ich. Und dann klären wir die Scheisse. Ich habe keinen Bock, dich irgendwann wieder im Krankenhaus zu besuchen. Und jetzt wird gefrühstückt, damit du wieder zu Kräften kommst!“

So energisch habe ich mein kleines Schwesterlein noch nie erlebt! Liegt wohl an der besonderen Situation. Sie hat recht, mit dem was sie sagt. Am besten ist, wir klären das gleich, dann ist der Druck weg und ich kann versuchen, mein Leben neu zu organisieren. Ohne Tobi! Denn nachdem ich drüber geschlafen habe, bin ich mir sicher, dass er sich von mir trennen wird. Darauf bin ich jedenfalls gefasst.
Gut, dass Frauke bei mir ist! Nicht auszudenken, was ich mir allein in meiner Wohnung angetan hätte. Ich habe keine Lust, mein künftiges Leben, als alleinerziehende 40jährige Frau zu verbringen. Ohne Chance, jemals wieder einen vernünftigen Partner kennenzulernen. Was natürlich völliger Blödsinn ist, andere Frauen schaffen das auch.
Den ganzen Tag verbringen wir mit putzen, quatschen und Hartz 4-TV. Wir bringen es sogar fertig, über den einen oder anderen Beitrag herzhaft zu lachen. Wie verkorkst doch das Leben einiger schwangeren 18-jähriger Mädchen ist, die nur zu faul zum Arbeiten sind. Oder diese unfassbar langweiligen Talkshows. Ich bin wirklich heilfroh, dass ich solche Trash-Sendungen nicht jeden Tag ertragen muss.
18 Uhr, Marco holt uns ab. In der letzten halben Stunde habe ein ziemlich flaues Gefühl in meinem Magen. Alleine könnte ich Tobi nicht unter die Augen treten. Doch jetzt stehen wir zusammen vor seiner Tür. Frauke hat ihren Arm um meine Schulter gelegt. Das verleiht mir Kraft und etwas Selbstvertrauen.

Marco zwinkert mir vertrauensvoll zu.

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