Aber du schaffst es nicht, mich einfach in den Arm zu nehmen und mich zu trösten? Stattdessen weichst du mir aus und willst selbst deinen Raum für dich. Also gut, dann habe ich hier nichts mehr verloren.
Ohne mich zu verabschieden ziehe ich den Griff aus meinem Rolli und verlasse mit einem letzten Rundum-Blick die Wohnung.
Den ganzen Tag habe ich geweint. Habe auf dein Verständnis gehofft. Aber jetzt habe ich keine Tränen mehr übrig. So habe ich mir unseren Abschied nicht vorgestellt. Jetzt weiß ich, wie du dich gefühlt hast, als wir uns nach unserem Urlaub am BER getrennt haben. Traurig, missverstanden und alleingelassen!
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In meinem Schlafzimmer räume ich meinen Koffer aus und lege die Sachen zurück in den Schrank. Eigentlich hatte ich gehofft, nach und nach immer mehr meiner Sachen bei dir zu lagern, weil wir die meiste Zeit bei dir sein würden. Der Traum ist wohl leider ausgeträumt.
Jetzt sitze ich hier in der Wohnung, die mich sofort wieder an Felix erinnert. Ein plötzlicher Brechreiz lässt meinen Magen krampfen. Gerade soeben schaffe ich es bis ins Bad. Gegessen habe ich heute noch nichts. Purer Magensaft ergießt sich Schwall auf Schwall in die Toilette. Das ist alles zu viel für meine geschundene Seele und für meinen schlanken Körper. Ohnmächtig breche ich auf den Fliesen zusammen.
Ich habe keine Ahnung, wie lange ich hier gelegen habe. Langsam komme ich wieder zu mir. Frauke kniet über mir und tätschelt mir die Wangen. Frauke, gut dass sie einen Schlüssel zu meiner Wohnung hat. Anstatt mich nach der Sprachnachricht anzurufen, ist sie gleich zu mir gefahren. Weibliche Intuition!
Gott sei Dank! Vorsichtig hilft sie mir auf und stützt mich auf dem Weg zu meiner Couch.
„Frauke, was soll ich bloß tun? Ich möchte Tobi nicht verlieren, aber ich glaube, das habe ich schon.
Er hat mich wortlos stehen lassen und ist in sein Schlafzimmer gegangen. Ich glaube, er hasst mich jetzt endgültig.
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