Von unserem Plan weiß noch niemand. Wir sind uns bisher nur einig darüber, dass Marco und Frauke uns als unsere Trauzeugen begleiten sollen.
Die Eltern werden enttäuscht sein, das ist uns klar! Als Entschädigung werden wir eine Online-Übertragung via Skype starten und wenn wir wieder in Deutschland sind, eine schöne Familienfeier nachholen.
Kathi erzählt rückblickend: Die Aussprache zwischen dir und mir wird mir aufgezwungen. Mir ist überhaupt nicht danach, dir zu begegnen. Es hilft nichts, rausschieben bringt uns nicht weiter. Mir ist schlecht bei dem Gedanken, dass du dich wohl endgültig von mir trennen wirst. Es versetzt mir einen tiefen Stich, dass ich dich nach dem heutigen Abend nicht wiedersehen darf.
Und nun kniest du vor mir, hältst mir ein schwarzes Schächtelchen mit einem zierlichen Brillantring hin und fragst mich tatsächlich, ob ich dich heiraten will? Was bist du nur für ein verrückter Kerl! Bis eben dachte ich noch: ‚Das war’s, jetzt ist alles aus.‘
Und dann überrascht du uns alle mit dieser Frage, mit der keiner von uns, ich am allerwenigsten, gerechnet hat. Aus dir soll mal einer schlau werden. Ein dicker Kloß steckt mir im Hals. Ich schulde dir eine Antwort, aber ich traue mich nicht etwas zu sagen. Ich habe Angst, dass mir in diesem wichtigen Moment die Stimme versagt. Es klappt! Natürlich will ich!
Ab diesem Moment könntest du alles mit mir machen. Ich bin verliebt in dich wie ein kleines Schulmädchen. Der Boden unter mir schwankt. Ich muss mich an dich lehnen, um nicht wieder ohnmächtig zu werden. Nur dieses Mal vor Glück!
Wie in Trance höre ich, dass du bei einem Italiener einen Tisch reservierst. Unsere Verlobung müssen wir gebührend feiern. Es ist schön, dass Frauke und Marco dabei sind. Ein Glas Rotwein oder Sekt wäre dem Anlass angemessen. Selbstverständlich verzichte ich aus gutem Grund darauf.
Ab jetzt überrascht mich nichts mehr an dir. Ich muss immer und überall darauf gefasst sein, dass du was Verrücktes auf Lager hast.
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