Wenn möglich, werde ich Marco und Frauke mitnehmen. Es sind zwei Fremde, die im Zweifel nicht als befangen abgelehnt werden können.
Zwei weitere Tage brauchte ich um das Geld zusammenzutragen und einen Termin für die Übergabe zu arrangieren. Während Marco und Frauke direkt bei der Übergabe dabei sein sollen, sollst du aus sicherer Entfernung ein Handyvideo davon aufnehmen.
Ein kleines, aber übersichtliches Café ist der geeignete Ort. Ich sitze da und warte auf Carola. Aufgetakelt und in Begleitung eines fast siebzigjährigen, senilen Herrn, kommt sie angestöckelt. Der Alte hat stolz seine Hand auf ihrem zugegeben süßen Arsch. Aber er schafft es kaum, ihren langen Schritten zu folgen.
Außer Geld kann sie von dem auch nicht mehr viel erwarten. Ich kenne sie. So wild wie die im Bett abgehen kann, erliegt der Senior schnell einem Herzinfarkt. Und ohne Viagra geht da sowieso nichts mehr. Wahrscheinich holt sie sich ihre Ficks sowieso bei jüngeren Herren. Wenn er glück hat, darf der Opa vielleicht sogar zusehen.
Ich muss mir ein herzhaftes Lachen verkneifen und übrig bleibt ein anzügliches Grinsen, als der Typ brav neben ihr stehenbleibt, während sie wütend auf dem Stuhl Platz nimmt. Nicht ohne mich anzufauchen, was die beiden Witzfiguren neben mir hier zu suchen haben. Es ist mir egal was sie denkt, oder ob sie uns beleidigt. Ich will nur noch die Unterschriften unter den Antrag, den ich ihr zu diesem Zweck rüberschiebe. Und das möglichst schnell. Daneben lege ich den Umschlag mit dem Geld. Erst als sie alle Unterschriften gekritzelt hat gibt meine Hand das gut gefüllte Couvert, für das Video deutlich sichtbar, frei.
Das wäre erst mal geschafft. Mit leichtem Lächeln übernimmt meine Anwältin den Umschlag. „Ich frage besser nicht, wie Sie das geschafft haben.“, sagt sie mir.
„Nein, das fragen Sie besser nicht. Und bitte machen Sie Druck bei Gericht. Ich möchte bitte schnell geschieden werden.
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