Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Fester Boden unter den Füßen

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Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Die Flugbegleiterin - Kapitel 5

Gero Hard

Kommen Sie, wir reden darüber!“ Meine nackte Blöße deckt sie mit einer warmen Decke ab.
Dann erkläre ich ihr alles. Natürlich kann auch sie meine Zweifel nicht zu 100% ausräumen, aber sie bestätigt im Wesentlichen meine Überlegungen.
Sie verspricht, mich bei allem zu unterstützen, auch gegebenenfalls mit dir zu sprechen. Es wäre sowieso viel schöner, wenn du bei künftigen Untersuchungen dabei sein könntest. Aber vielleicht läuft es ja auch auf ein Informationsgespräch zum Thema ‚Abbruch‘ hinaus. Ich soll es mir überlegen. Abwarten!

Bei künftigen Untersuchungen, dass ich nicht lache … ich kann froh sein, wenn du mich nicht hochkantig aus deiner Wohnung wirfst. Wenn das Kind von Felix sein sollte, werde ich dir sowieso nicht zumuten, einen Bastard großzuziehen. Nicht mal ich selbst bin mir sicher, ob ich in dem Fall dieses Kind behalten kann. Es wäre vielleicht sogar besser den Säugling zur Adoption freizugeben, als es den Hass spüren zu lassen, den ich gegen seinen Vater hege. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Eine Abtreibung kommt für mich, allein schon aus ethischen Gründen, niemals in Frage.
Für die Angaben im Mutterpass wird mir noch Blut abgenommen. Sie hätten mich nur fragen müssen, meine Blutgruppe und meinen Rhesusfaktor weiß ich auch so. Dann drückt sie mir die Schwangerschaftsbescheinigung für den Arbeitgeber in die Hand.

„Sie brauchen viel Ruhe. Das müssen Sie mir versprechen. Notfalls schreibe ich sie arbeitsunfähig.“, verabschiedet sie mich im Behandlungsraum.
Bei dir in der Wohnung bricht es aus mir heraus. Kraftlos sinke ich auf dem Wohnzimmerteppich auf die Knie. Bis eben dachte ich, ich könnte endlich mit dir glücklich werden. Den ganzen Dreck vergessen. Und nun? Wieder ein Haufen Scherben. Was habe ich falsch gemacht, dass ich vom Leben so gemein bestraft werde? Wie heißt es so treffend: ‚Niemand fickt dich so hart wie das Leben.‘

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