Die Flugbegleiterin - Kapitel 6

Fester Boden unter den Füßen

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Die Flugbegleiterin - Kapitel 6

Die Flugbegleiterin - Kapitel 6

Gero Hard

Natürlich bin ich gerade tief mit einem EDV-Problem verhaftet und das blöde Ding in meiner Tasche gibt einfach keine Ruhe. Genervt zerre ich das Teil aus meiner Hose. Unbekannte Nummer. Ich habe keine Zeit dafür. Achtlos schubse ich das blöde Ding zur Seite. Mit ein paar wackeligen Drehern kreiselt es auf dem Schreibtisch, bis es bewegungslos zur Ruhe kommt. Auch das Klingeln hört kurz danach auf. Endlich wieder Ruhe!

Träge schiebt sich der blaue Balken der Fortschrittsanzeige auf dem Monitor nach rechts. Diese Softwareinstallation dauert nun schon fast 20 Minuten. ‚Noch 34 Minuten‘, verrät mir die Anzeige als verbleibende Restdauer. Und das Ganze steht mir noch bei 6 weiteren Rechnern bevor. Was für ein Scheißtag!

Und wieder rappelt das Smartphon. Nervös zittert es durch die Vibrationen auf der Tischplatte herum.
Am liebsten würde ich es jetzt aus dem Fenster werfen. Natürlich durch das geschlossene. Anstelle dessen drücke ich den Punkt mit dem grünen Hörer …

„Was ist?“, spreche ich deutlich genervt in die Elektronik.
„Ääämmhh … Entschuldigung … bin ich da richtig, sind Sie Herr Tobias Rolfes?“, fragt mich eine ängstlich piepsige Stimme.
„Ja, na und?“, mache ich meinem Unmut über die Störung Luft.
„Kennen Sie eine Katharina Neumann?“
„Ja, und wenn? Was ist nun…?“, so langsam werde ich ungehalten!
„Ich bin Lernschwester Silke, Frau Neumann liegt in den We …“

Erst jetzt hat mein Gehirn geschnallt, was sie mir gerade gesagt hat. Mitten im Satz drücke ich den roten Hörer, brülle nach Marco und habe schon meine Jacke an, als er mit krauser Stirn in mein Büro kommt.
„Du musst hier weiter machen … es geht los … Kathi … ich werde Vater!“, im Vorbeilaufen rufe ich ihm diese spärlichen Informationen zu. Aber er begreift sofort.

Der Verkehr ist in Berlin immer am Schlimmsten, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Zäh zieht sich die endlose Blechschlange durch die Straßen.

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