„Ist es das, was ich denke?“, fragt er.
„Und es gibt Zeugen dafür.“, zeige ich auf Marco und Frauke im Publikum.
„Herr Rolfes, wieviel Geld war in dem Umschlag?“
„15.000 Euro, Herr Richter.“
„Wofür genau war das Geld?“
„Herr Richter, da drüben sitzt meine neue Partnerin mit unserer Tochter. Wir wollen so schnell wie möglich heiraten, damit die kleine Maus in geordneten Verhältnissen aufwachsen kann. Wir wollten das Trennungsdatum vorverlegen, um das Trennungsjahr zu erfüllen, was ja wohl üblich ist. Carola hat dem nur zugestimmt, nachdem ich ihr die geforderte Summe übergeben habe. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich möchte Kathi wirklich schnell heiraten.“
Nachdenklich sitzt der Richter in seinem Stuhl, zurückgelehnt, gedankenversunken. Endlose Minuten vergehen.
„Frau Rolfes, mit der Erpressung wird sich die Staatsanwaltschaft befassen müssen. Ich kann Ihnen nicht sagen, was daraus wird. Aber was ich Ihnen sagen kann ist, dass ich diese Ehe heute scheiden werde. Auch gegen Ihren ausdrücklichen Willen, den wir im Sitzungsprotokoll aufgenommen haben. Ich erkläre diese Scheidung zur Härtefallscheidung. Ich bitte alle Anwesenden sich zu erheben: Ich …, Vorsitzender Richter am Amtsgericht in Berlin, erkläre die am… um… vor dem Standesamt in Berlin-Mitte geschlossene Ehe zwischen Carola und Tobias Rolfes, mit sofortiger Wirkung als geschieden. Die Widerspruchsfrist beginnt heute und beträgt sieben Tage. Danach ist die Scheidung automatisch rechtskräftig. Ich erkläre die Verhandlung für geschlossen.“
Entsetzt senkt sich Carolas Blick. Ich habe kein Mitleid mit ihr. Sie hat es provoziert und im Grunde auch nicht besser verdient. Soll sie doch mit ihren Liebhabern glücklich werden. Ich wünsche ihr alles Gute dazu.
Du kommst mit unserem Engel auf mich zu. Zärtlich umarmst du mich. Neben mir meine Anwältin, bei der ich mich ganz herzlich bedanke, die sich dann aber schnell verabschiedet.
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