Da nahm der Kobold all seinen Mut zusammen und kroch hinter dem Strohballen hervor, auf dem die Königin zu schlafen pflegte.
Nach den harten Wochen der Kerkerhaft, war sie ja schon einiges gewohnt. Sie hatte sich sogar schon ein paar weiße Mäuse gezähmt, ...und teilte mit einer räudigen Rattenfamilie ihr schimmliges Brot. Denn hier unten bekam man sonst nur selten Besuch.
So erschrak sie auch nicht sonderlich, als der schuppenflechtige Buckelkobold sich vor ihr verbeugte.
...Na gut, wir wollen bei der Wahrheit bleiben: Ein langgezogenes „Iiiiih...“, …konnte sie sich nicht verkneifen. Auch die heftige Gänsehaut, verriet ihre natürliche Abscheu. Doch sie entschuldigte sich sofort für die Unhöflichkeit. Und der Kobold zeigte auch großes Verständnis. Denn überall wo er auftauchte, erging es den Menschen ganz ähnlich.
„Tut mir leid“, ...meinte die Königin. „Aber das mit unserer Hochzeit wird wohl nichts. Mit dir kann ich unmöglich ins Bett gehen. Selbst wenn du mir zum Ausgleich die größten Freiheiten lässt. Nimm’s nicht persönlich. Könnten wir uns nicht auf andere Zahlungsmodalitäten einigen?“
„Lass mal überlegen“, ...stöhnte der Kobold nachdenklich. Denn außer ein wenig Liebe und Wärme, gab es ja eigentlich nichts, was er nicht auch durch seine Zauberkraft erringen konnte.
„Ja doch, da gibt es etwas“, ...fiel ihm plötzlich siedend heiß ein, als er das hübsche Geschaukele unter der fadenscheinigen Bluse der Königin gewahrte.
„Mein Hautarzt hat mir vor einigen hundert Jahren einmal "Jung‑Frauen‑Milch" gegen meine lästige Schuppenflechte verschrieben. Leider aber, wurde den Mädels immer die Milch sauer, wenn ich mich zeigte, um diese Bitte zu äußern.“
„Diese Bitte würde ich dir schon gern erfüllen. Aber ich bin keine Jungfrau mehr. Außerdem habe ich keine Milch. Denn der alte Bock schafft es nicht, mich anständig zu schwängern. Aber der Schmied wird es sicher richten können, wenn ich ihn ganz lieb darum bitte.“
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