„Ja, das wäre wirklich sehr freundlich von ihm“, ...lachte Rumpel, wieder besserer Laune.
„Das Märchen von der unbefleckten Empfängnis, würde euch ohnehin auch keiner abnehmen. Und das mit der „Jungfrauenmilch“, müsst ihr gewiss auch nicht zu wörtlich nehmen. Es genügt schon, wenn sie aus einem solch jungen, prächtigen Quell entspringt, wie dem, der da so satt in eurem Hemdchen schaukelt. Dafür wäre ich schon bereit, diesen Karren mit Hanfstrünken, in glitzerndes Gold zu verwandeln.“
„Ach, das wäre ja ganz wunderbar“, ...freute sich Myriel Königin mit zuckersüßem Lächeln.
„Gleich morgen, wenn ich hier heraus bin, werde ich mich schwängern lassen.“
„Das wird gar nicht mehr nötig sein“, ...lächelte der Kobold, als er seine kleine magische Koboldhand auf der Königin warmen Bauch legte. Zwar war noch kaum etwas zu sehen, aber der zauberkundige Waldgärtner hatte schließlich ein sicheres Gefühl für alles Wachsende in den Fingerspitzen.
„Es wird ein Töchterchen, ...dunkelblond und noch hübscher als die Mama, ...wenn es erst einmal herangewachsen ist. Der Schmied hat ganze Arbeit geleistet.“
„Das ist ja ganz wunderbar. Kannst du mir jetzt das Gold machen und den Alten beseitigen? Schließlich hat der feuchte Kerker nicht eben das geeignete Klima für eine werdende Mutter.“
„Schon geschehen, das mit dem Gold. Vergesst nicht, mir die Milch zu schicken, sobald die ersten Tropfen rinnen. Ihr habt ja keine Ahnung, wie grausam eine solche Schuppenflechte juckt.“
„Meine Adresse ist: Im Jungen Märchenwald, An Der Schwarzen Eichenwurzel Sieben“...
„Ist notiert“, ...zwitscherte die Königin, als sie freudestrahlend den goldenen Wagen betrachtete. Denn da der Kobold trotz seiner Schuppenflechte recht großzügig war, hatte er das Transportmittel gleich mit vergoldet. Sie war so außer sich vor Freude, dass sie den hässlichen Kobold sogar an ihre warmen Möpse drückte, ...und ihm einen schmatzenden Kuss schenkte, ohne sich für den Augenblick zu ekeln.
Der Kobold war so überrascht von dieser unerwarteten Zuwendung, dass er zu schweben glaubte.
„Und wann wird der alte König in die ewigen Jagdgründe abreiten?“ ...wollte die tapfere Blondine da schließlich wissen.
„Der Königsmord war jetzt nicht in unserem Vertrag enthalten“, ...ernüchtert Rumpel da ihre allzu große Freude.
„Das ist eine Sache, die getrennt verrechnet werden will.“
„Muss ich am Ende doch noch mit dir schlafen?“ ...wimmerte die Königin bang. Denn sie hatte sich schließlich schon zu übermenschlicher Handlung überwunden, als sie den König heiratete.
„Aber nein, ich bin ja kein „Unkobold“. Ihr habt mir schon mehr geschenkt, als ich je verlangen konnte. Doch habe ich noch eine kleine Bitte, die ihr einem kleinen, einsamen Wicht sicher nicht abschlagen werdet. Wenn ich mir die Hände an diesem senilen Lustgreis beschmutze, verlange ich nicht mehr, als die Patenschaft für das Töchterlein, welches da in euch heran wächst. Einmal im Jahr soll es mich besuchen und mir die feinsten Speisen aus eurer königlichen Speisekammer bringen. Ich verspreche auch, immer eine freundliche Maske zu tragen.“
„Ich glaube, dieser Handel ist fair. Natürlich werde ich sie begleiten, solange sie noch nicht auf sich selbst aufpassen kann.“
„Das ist mir natürlich eine besondere Ehre“, ...freute sich Rumpel, zog seinen Hut und verschwand.
Geht bald weiter...
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