Die Jungs vom Strand

Eine nicht alltägliche Ehe - Teil 7

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Die Jungs vom Strand

Die Jungs vom Strand

Grauhaariger

Am Morgen kamen Liv und Martin nur schwer aus den Betten. Der Alkohol vom Vorabend…
Olivias Vater konnte sich nur für den Montag freimachen und war schon außer Haus, als Olivia als erste in der Küche auftauchte.
Nach dem obligatorischen „Guten Morgen“ Gruß setzte sich Mareikes Tochter an den Esstisch und schaute ihrer Mutter zu, wie sie Butter, Wurst und Marmelade dem Kühlschrank entnahm. „Was war das denn heute Nacht?“ fragte Liv und sprach damit auf Mareikes unerwartetes Auftauchen im Badezimmer an.
„Oh, entschuldige bitte! Ich habe nicht drangedacht, dass ihr zwei…“
„Ach Mama! Du wusstest doch, dass Martin und ich noch duschen wollten.“
„War das denn so schlimm, dass ich da reingeplatzt bin?“
„Nein;“ Liv überlegte, ob sie weiterreden sollte. Ihre Mutter kam ihr zuvor: „Okay! Ich wollte mal sehen, wie dein Mann…!“
Olivia stand auf und drückte ihre Mutter. „Habe ich mir fast gedacht! Und, zufrieden?“
In diesem Moment betrat Martin mit einem verschlafenen „Guten Morgen“ die Küche.
„Ich habe dich vermisst…“ hauchte er seiner Frau nach einem liebevollen Küsschen zu.
„Wollt ihr noch einmal ins Bett?“ Liv und Martin sahen sich nach Mareikes Frage an und lächelten.
„Ja, es tut mir leid, dass ich da so reingeplatzt bin!“ Olivias Mama breitete beide Arme aus und schloss Tochter und Schwiegersohn umarmend ein. „Entschuldigung!“
„Mama, das ist doch kein Problem! Du und Papa, ihr macht das doch bestimmt auch!“ Darüber wollte Mareike nun überhaupt nicht reden. Und mit ihrer Tochter schon gar nicht! „Fahrt ihr heute an den Strand?“, fragte sie, um vom Thema endgültig abzulenken. Sie selbst hätte anderweitig zu tun und würde nicht dabei sein.
Nur faulenzen und baden gehen hatten Olivia und Martin vereinbart. Als aber am Nachmittag ein paar Jungs und Mädels nach Mitspielern für ein Volleyballspiel an Strand gesucht hatten, konnte Liv nicht widerstehen und spielte mit.
Das Spielfeld mit dem Netz war etwa zwanzig bis dreißig Meter von der Stelle entfernt, an dem sich die Anderssons niedergelassen hatten. Martin fühlte sich nicht sportlich genug, um den Ansprüchen der etwa zwanzig bis fünfundzwanzigjährigen zu genügen und sah einfach nur zu. Die jungen Leute waren natürlich allesamt unbekleidet und hatten viel Spaß. Man klatschte ab und drückte sich nach jedem gelungenen Spielzug. Auch landete man öfter mal über- und nebeneinander im Sand. Allerdings waren mit Olivia lediglich vier Mädchen am Start, während die Jungs acht zählten.
Martin beobachtete schon eine ganze Weile, dass zwei der jungen Männer wohl deutlich mehr Interesse an Olivia zeigten, als es das Spiel erforderte. Viele unnötige Umarmungen und gezielte Griffe an Livs Brüste und ihren Po. „Finger weg!“; hatte Olivia bereits angemahnt. Mats, ein durchtrainierter dunkelhaariger Frauentyp war so dreist gewesen, ihr zwischen die Beine zu fassen.
Nur Augenblicke später, Liv konnte einen Schmetterball der gegnerischen Mannschaft abblocken und damit sogar einen Punkt erzielen, schlug eben dieser Mats Olivia anerkennend auf eine Pobacke. Postwendend erhielt er eine saftige Ohrfeige. Nein, nicht von Olivia! Luisa, offensichtlich die Freundin von Mats, hatte mit der Bemerkung „Du Arsch“ zugeschlagen. Sie hatte ihm bereits mehrfach während des Spieles zugerufen, seine Finger bei sich zu behalten. Und dieses offensichtliche „tätscheln“ des fremden Frauenhinterns brachte das Fass der jungen Frau zum Überlaufen. Während alle Spieler wie konsterniert rumstanden lief Luisa auf ihren Liegeplatz zu, raffte ihre Decke zusammen, griff sich den Rucksack und entfernte sich. Die verbleibenden zwei Mädchen schmiegten sich jeweils an ihren Freund und Olivia stauchte die besagten zwei Grapscher zusammen. „Das kommt dabei raus…!“
Luisas Weg führte an Martin vorbei. Dieser war aufgestanden und sprach das Mädchen an: „Warte!“
„Deine Frau ist doch an allem schuld!“, schluchzte sie und stapfte weiter.
„Nein, Olivia hat keine Schuld! In dem Moment in dem Olivia abbricht und geht, ist euer Spiel zu Ende!“
Jetzt war Luisa doch stehengeblieben. Bevor sie Martin eine gesalzene Antwort hinschmettern konnte, kam von ihm: „Sie hatte deinen Freund bereits lautstark verwarnt! Vergessen?“
„Ich weiß nicht, was Mats heute reitet!“, lenkte Luisa ein, „vielleicht wollte er Dir zeigen, dass er deine Frau anfassen kann wie er will…?“
„Glaubst Du?“ Martin sah die Verzweiflung, in der die junge Frau steckte. Er schaute kurz zu dem Volleyballfeld hinüber und sah, dass Olivia besagtem Mats just in diesem Moment auch eine klebte. Martin rief: „Scheiße;“ und „Bleib bitte hier;“ bevor er lossprintete.
Mats hatte Luisa zugerufen, nachdem er die Backpfeife einstecken musste und sie ihre Sachen packte, dass das lächerlich sei.
„Dann halt nicht…;“ stellte er fest, als die junge Frau ohne zurückzublicken ging.
„Dein Alter ist jetzt beschäftigt;“ wandte er sich an Olivia, als Luise bei Martin stehengeblieben war. „Vielleicht vergnügen wir uns ein bisschen…?“ Matz versuchte Liv am Arm zu packen. Postwendend bekam er auch von Olivia eine gescheuert.
Matz war wegen Luise schon voller Zorn. Würde er sich nun an Olivia vergreifen und ihr eine Abreibung verpassen? Glücklicherweise sahen auch die anderen Jungs, das Matz am Austicken war und zerrten ihn weg.
Olivia wandte sich ab und kam ihrem heranlaufenden Mann entgegen. Von hinten hörte sie eine männliche Stimme: „Du bist an allem schuld!“
„Hey, bleib stehen, wenn ich mit Dir rede!“ Matz kam Olivia hinter. Dann ging alles ganz schnell. Der Junge versuchte Liv am Arm zu packen. In diesem Moment polterte Martin: „Lass sie in Frieden!“ Matz versuchte Martin wegzuschubsen. Dieser drehte dem jungen Kerl blitzartig den Arm auf den Rücken.
„Aaahh, lass los!“, jammerte Mats.
Martin dachte überhaupt nicht daran und forderte: „Du benimmst Dich jetzt!“
Mit großen Augen verfolgte Olivia das Geschehen. Ihr Martin hatte den durchtrainierten Jüngling fest im Griff! Das hätte sie ihrem Mann nicht zugetraut.
„Deine Freundin heult! Wegen Dir!“ Martin gab Matz Zeit zum Nachdenken und fuhr fort: „Wenn Dir was an ihr liegt, dann gehst Du jetzt zu ihr rüber und entschuldigst dich! Und meiner Frau bleibst Du zukünftig fern! Verstanden?“
Matz, in zwangsweise gebeugter Haltung, nickte.
Langsam lockerte Martin seinen Griff. Mehrere Leute am Strand hatten das Spektakel mitbekommen und beobachteten das Geschehen. Auch die Mitspieler und Mitspielerinnen warteten gespannt auf die Reaktion ihres Freundes.
Mats war einsichtig. Er sah Martin kurz in die Augen und raunte Olivia ein: „Tschuldige!“, zu. Dann kehrte Ruhe ein.
„Woher kannst Du das denn? Olivia war baff erstaunt über das beherzte und überaus wirkungsvolle Eingreifen ihres Mannes.
„Ausbildung bei der Polizei!“, erklärte Martin seiner Frau. „Bevor ich in die Firma meines Vaters eingestiegen bin, sollte ich erst einmal anderswo was lernen.“
„Buchhaltung hat dir nicht gefallen…“ mutmaßte Olivia lachend.


*****


„Schau mal, Andi kommt rüber.“, raunte Liv ihrem Mann zu. Nach der unschönen Szene mit Mats waren sie und Martin baden gewesen und sonnten sich nun schon eine ganze Weile.
„Wir alle würden Euch gerne einladen! Der Roger, Maksym und ich wohnen in einem alten Fabrikgebäude. Wir alle treffen uns gleich dort und kochen nacher was Schönes. Kommt ihr mit?“ Martin und Olivia sahen sich unschlüssig an.
„Mats wird nicht dabei sein!“ erklärte der junge Mann und ermunterte unser Ehepaar mit seiner Mimik der Einladung zuzustimmen.
Es wurde ein kurzweiliger Abend. Andi entpuppte sich als exzellenter Koch. Eine asiatische Wokpfanne war das Ergebnis, was allen ausgezeichnet schmeckte.
So gegen dreiundzwanzig Uhr verabschiedeten sich die beiden Mädels mit ihren Freunden. Die zwei jungen Kerle, die neben Roger, Maksym und Andi auch dieser Runde angehörten, schlossen sich an. So war Olivia als einzige Frau neben den vier Männern übrig. Liv hatte zwar gehofft, dass Maria mit ihrem Freund noch bleiben würde, aber auch sie begründete ihren Aufbruch mit dem frühen Aufstehen müssen wegen ihrer Uni in Greifswald.
Die jungen Leute fanden sehr schnell einen Draht zu Martin, so dass sich dieser in der Freundesrunde gut aufgehoben fühlte. Das Thema Mats wurde nur kurz angeschnitten und nach einem Anruf bei Luisa erfuhren sie, dass die Beiden scheinbar wieder friedlich vereint waren. „Die ficken jetzt bestimmt…!“ Maksym machte diese Anspielung. Immer wieder war während des Abends das Thema Sex und Erotik angesprochen worden. Und nachdem von den Gästen nur noch Liv und Martin übrig waren, intensivierten die drei Loftbewohner diese Themen. Ja, es war eine schicke Wohnung, die in mühevoller Arbeit aus der alten Fabrikhalle entstanden war.
Martin war durchaus klar, nachdem in der Unterhaltung mehrfach die Freizügigkeit in ihrer Beziehung zur Sprache kam, dass Andi, Roger und nicht zuletzt Maksym versuchen würden, mit Olivia im Bett zu landen. Würde Olivia das wollen? Oder wären gleich drei fremde Männer dann doch zu viel für sie? Mit zwei Fremden, zugegeben, die waren schon etwas älter als die Jungs hier, das gab es ja schon damals auf Rhodos.
Im weiteren Abend ergab sich dann das Szenario, dass Olivia ausgestreckt auf der Wohnlandschaft lag, mit dem Kopf auf Martins Oberschenkel, während Roger ihr die Füße massierte. Liv trug ein Sommerkleid und Roger gefiel es, ihre Beine immer weiter nach oben hin in die Massage miteinzubeziehen.
Martin umspielte indessen mit den Fingern Olivias Gesicht, ihre Ohren, die Halspartie und durchfuhr natürlich auch ihre Haare.
„Wie ist das so;“ fragte Andi und knüpfte auf Olivias Antwort nach ihrem Beruf an, „haben Piloten überall da wo sie hinfliegen eine Geliebte?
„Also ich hatte eine Zeitlang in München einen Geliebten,“ verriet Liv lächelnd. „Für meine Kollegen kann ich nicht sprechen. Manche vielleicht schon und manche nicht!“
„Und was sagt dein Mann dazu?“ Andi wollte es genau wissen.
„Dass ich einen Geliebten hatte?“ Olivia tat unschuldig. „Frag ihn doch selbst!“
„Um es kurz zu machen…“, schaltete sich Martin ein, „Der Geliebte ist jetzt ihr Ehemann!“
„Och, das ist ja langweilig!“, kommentierte Andi. Neugierig fragte er jedoch weiter: „Und sonst nirgendwo einen Lover?“
„Es gibt da eine Frau;“ erzählte Olivia nachdenklich.
„Wie?“, hakte Roger nun ein.
Olivia lächelte verschmitzt. „Mein Mann und ich haben manchmal eine zweite Frau im Bett! Und die würde ich durchaus als meine, beziehungsweise unsere Geliebte bezeichnen.“
„Jungs, wir haben keine Chance!“ Maksym war es, der diese Feststellung traf.
„Das würde ich so nicht sagen…!“, stellte Olivia in den Raum. Seine Frau wäre also nicht abgeneigt, überlegte Martin. Sollte er es laufen lassen? Oder zum Aufbruch mahnen?

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