Die Kratzbürste

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Die Kratzbürste

Die Kratzbürste

Sven Solge

Aber da mein Beruf mich auch forderte, war ich abends tot müde.

Für unser gemeinsames Essen am Samstag, hatte ich ein kleines, rundes Bauerbrot gekauft, füllte eine Tüte mit etwas Salz. Eine Flasche Rotwein und eine Topfpflanze für die Fensterbank, sollten als Willkommensgruß reichen.

Die Zeit bis 19:00 Uhr verging nervenaufreibend langsam, ständig erwischte ich mich wie ich auf die Uhr schaute. Auch der Gedanke, dass sie die Einladung vergessen haben und ich ihr Peinlichkeiten bereiten würde, wenn ich plötzlich vor der Tür stehe.

Doch irgendwann war es so weit. Ich hatte geduscht, mich nass Rasiert, da der Elektrorasierer nicht so gründlich war.

Mit meinen Mitbringsel bewaffnet machte ich mich auf den Weg nach oben. Ich war unglaublich nervös, was ich von mir überhaupt nicht kannte. Meine Hände waren schweißnass und ich hatte das Gefühl mich gleich hinsetzen zu müssen, so weiche Knie hatte ich. Was war nur los mit mir?

Gerade wollte ich klingeln, als die Tür aufgerissen wurde und Mona vor mir stand. Sie hatte einen schwarzen Hosenanzug an, der ihre tolle Figur zur Geltung brachte und mich fast um den Verstand.

„Ich dachte schon du hättest es vergessen!“ Vorsichtig näherte sie sich mir und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Was schleppst du denn da alles an?“ Sie zeigte auf meine Mitbringsel. „Komm erst mal rein!“

„Ich habe dir zum Einzug, wie es hier üblich ist, ein Brot und etwas Salz mitgebracht, damit du nie Hunger in dieser neuen Wohnung leiden mögest. Ein Gewächs für deine Fensterbank, diese Pflanze soll die Luft in deiner Wohnung von schädlichen Ausdünstungen der Möbel reinigen und eine Flasche Wein, zum Essen.“

„Du bist verrückt!“, sagte sie und nahm mir das Brot und das Salz ab. „Das ist aber ein netter Brauch das kannte ich noch gar nicht!“

Meine Hände zitterten, als ich die Flasche Wein etwas zu hart auf den Esstisch im Wohnzimmer abstellte.

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