Die Liebe in Zeiten von Corona

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Die Liebe in Zeiten von Corona

Die Liebe in Zeiten von Corona

Abdullah Quasseem

Am nächsten Tag war es wieder bewölkt. Trotzdem kam sie schon am Vormittag auf den Balkon. Da es kühler war als am Tag vorher, hatte sie ein Kleidchen an und sie beschäftigte sich wieder intensiv mit ihrem Laptop. Dennoch begegneten sich ihre Blicke immer wieder. Sie schien Nico inzwischen schon richtig vertraut. Sie hatten gegenseitig aufeinander masturbiert. Dessen war er sich absolut sicher. Eine junge Frau wie sie litt doch genauso unter der erzwungenen Enthaltsamkeit wie er. Als sie eine Pause machte, lehnte sie sich ebenfalls über ihre Balkonbrüstung und winkte ihm zu. Wie gut das tat. Er winkte freudestrahlend zurück. Dann verschwand sie für einige Minuten, um mit einer Tasse und etwas, das aussah wie ein Stück Karton, etwa in DIN A4 Format, bald wieder herauszukommen. Nachdem sie ein paar Schluck getrunken hatte, wobei sie unverwandt zu ihm hinübersah, setzte sie die Tasse ab, nahm den Karton und hielt ihn hoch, ihm entgegen. Sie hatte etwas draufgekritzelt, aber er konnte beim besten Willen nicht entziffern, was es bedeutete. Er machte eine hilflose Geste. Sie wackelte ein bisschen mit dem Kopf, deutet mit beiden Händen vor den Augen ein Fernglas an und ließ nun eine auffordernde Geste ihrerseits folgen.
Ja klar! Wenn das keine Aufforderung war? Er hatte doch ein Fernglas, nur wo? Er signalisierte ihr, abzuwarten, ging rein, fand es tatsächlich bei seiner seit langem ungenutzten Wanderausrüstung und kam, es triumphierend hochhaltend, wieder auf den Balkon zurück. Sie klatschte kurz stillen Beifall und hielt das Pappschild wieder hoch. Nico fokussierte das Glas. „ch.busch77@web.de“, stand dort, jetzt gut erkennbar, zu lesen. Helle Glöckchen bimmelten in Nicos Kopf. Ihr sanftes Gesichtchen war wirklich hübsch. Vielleicht war sie doch ein wenig jünger als er, nicht viel, höchstens zwei, drei Jahre. Zu schade, dass sie gerade etwas anhatte. Er konnte sie nur bis zum Bauch hinunter sehen, aber wie gerne hätte er ihre verlockenden Schlabbermöpse näher ins Visier genommen. Ihr Oberkörper war wirklich schlank. Wie kam sie nur zu diesem mächtigen Untergestell?
Drinnen nahm er sein Tablett zur Hand und schrieb hastig:
„Hallo, hübsche Nachbarin, ich heiße Nico. Ich bin so froh, dass wir uns kennegelernt haben. Es tut so gut sich wieder mit jemand austauschen zu können. Wir haben ja praktisch Hausarrest. Lebst du auch allein?“
Die Antwort erschien prompt:
„Hi Nico, ich bin Christine und ich freu mich auch riesig, dass wir so schnell Kontakt gefunden haben. Ist ja zurzeit echt schwierig. Gut dass du ein Ferngals hast. Ich hab nämlich keins. Du machst nen echt sympathischen Eindruck auch wenn ich zuerst dachte, was gafft der so. Aber es stört mich nicht. Ehrlich. Nicht bei dir. Ich glaube du bist nett Ja ich bin auch allein. Seit nem halben Jahr nur noch Homeoffice. Seh kaum noch jemand. Man darf ja nicht. Ich halt das kaum noch aus. Drum freu ich mich auch so.“
Den ganzen Tag über chatteten die beiden. Er erfuhr, dass sie bei einer Baumarktkette für den Einkauf Garten- und Haustierbedarf zuständig war – vom Homeoffice. Deshalb musste sie den Chat auch öfters für längere Zeit unterbrechen. Sie hatte richtig zu tun. Die Branche lief wenigstens noch. Sogar besser als früher. Viele hatten jetzt mehr Zeit, um sich um Garten und Haustiere zu kümmern oder, wie er, um den Balkon. Er hatte sich ja auch komplett mit Pflanzen eingedeckt. Es war fast ein neues Hobby geworden.
Später interessierte sie sich dafür, was es bei ihm zum Abendessen gab. Nico hatte an dem Tag nicht viel zu bieten. Nur Wiener mit ein paar Essiggürkchen. Bei ihr gab’s immerhin Salat und Brötchen mit einer Wurst- und Käseauswahl. Und sie versprachen, sich gegenseitig einzuladen, sobald das wieder möglich war. Nico versicherte ihr, dass er sich Mühe geben und dann auch etwas Raffinierteres als heiße Würstchen auf den Tisch bringen werde (von seinem eigenen vielleicht abgesehen). Über Sex wurde nicht gesprochen, nicht mal andeutungsweise, obwohl man spüren konnte, dass das Thema beiden auf den Nägeln brannte. Es lag in der Luft, stand zwischen den Zeilen. „Süße Träume“, hatte sie ihm zur Nacht noch gewünscht, aber, selbst wenn das eine eindeutige Anspielung gewesen sein sollte, griff er sie nicht auf, freute sich beim Einschlafen einfach nur über die neue Bekanntschaft, dazu noch mit so einer süßen kleinen Maus. Endlich nicht mehr ganz allein.
Christine empfand genauso.

*
Dann kam der Samstag: Wochenende. Für ihn hatte es schon lange keine Bedeutung, aber für Christine hieß es, frei zu haben. Kein Homeoffice heute. Nico konnte sich mittags seinen wöchentlichen Ausgang nehmen. Leider hatten sie unterschiedliche Zeitfenster, sonst hätte man wenigstens ein heimliches Treffen arrangieren können, auch wenn es riskant gewesen wäre. Es gab jetzt überall diese Kontrolleure in Zivil. „Corona-Sheriffs“ wurden sie im Volksmund genannt. Bei unerlaubten Kontakten riskierte man Ausgangssperren und empfindliche Geldstrafen, bei schweren Verstößen, wenn man sich in Gruppen traf oder in Wiederholungsfällen, konnte man auch für mehrere Wochen ins Quarantänelager gesteckt werden – die gab es jetzt überall. Laut Umfragen stimmten über 70% der Bevölkerung dem zugrunde liegenden Regierungserlass wegen der extremen Gefahrenlage zu. Nur so konnten nach allgemeiner Ansicht rücksichtslose, uneinsichtige Gefährder des langwierigen Stabilisierungsprozesses zur Räson gebracht werden.

Es versprach, ein strahlender Sommertag zu werden. Schon um halb acht hatte das Thermometer auf Nicos Balkon 22 Grad angezeigt. Kein Wölkchen trübte den Himmel. Sofort nach dem Aufstehen hatte er nachgesehen, ob sie schon draußen war. Ihr Balkon hatte schon am Vormittag Sonne. Sie erschien aber erst kurz vor neun, hatte ein Tablett mit ihrem Samstagsfrühstück vor sich und trug ein einfaches T-Shirt. Sofort als sie sich sahen, winkten sie sich freudig zu.
„Ich hab Stubenarrest☹“, antwortete sie, nachdem er ihr geschrieben hatte, dass er an so einem schönen Tag seine Ausgehzeit in Anspruch nehmen werde, auch wenn er sehr bedauerte, sie dann für ein paar Stunden verlassen zu müssen.
Als er zurückkam, vom Park mit dem kleinen Weiher, lümmelte sie in Lesehaltung in ihrem Sessel, ihre nackten Beine überkreuzt, die Füße auf der Balkonbrüstung und trug einen weißen BH. Wenigstens sah es wie ein BH aus, nicht wie ein Bikini.
„Macht es dir was aus, wenn ich mein Fernglas hole?“, schrieb er aufgeregt, nachdem er sich mit ein paar höflichen Begrüßungsfloskeln zurückgemeldet hatte, „ich hatte in letzter Zeit nicht viel Kontakt zu Frauen und würde gerne ein bisschen gaffen. Aber nur wenn du mich lässt.“
„Soso, ein bisschen gaffen und was noch?“, schrieb sie gleich zurück, „Aber machs nicht so auffällig. Heute sitzen viele draußen auf ihren Balkons. Muss ja nicht jeder das von uns mitkriegen“
‚Das von uns‘, wie nett. Ja, sie hatten was laufen. Das war nicht mehr zu leugnen und es versetzte ihn in Hochstimmung. Er holte das Fernglas.
„Hast schon richtig Farbe bekommen. Pass auf, dass du keinen Sonnenbrand kriegst! Süßer BH übrigens.“ Nico hatte sich so zwischen all seinen Pflanzen positioniert, dass er Christine in aller Ruhe betrachten konnte, ohne dass es allzu sehr auffallen musste. Ein bisschen komisch kam er sich dabei schon vor, auch wenn sie es ihm ausdrücklich erlaubt hatte, doch das konnten eventuelle, unbeteiligte Beobachter vom Nachbarhaus ja nicht wissen. Noch nie hatte er eine Frau mit dem Fernglas begafft, aber unter den gegebenen Umständen, war es das Aufregendste, das er in den letzten Monaten getan hatte. Christine war wirklich süß und vor allem real, nicht bloß ein anonymes Objekt aus dem Netz.
Sie reckte ein wenig ihre Brust raus und zwinkerte ihm zu. „Lügner“, schrieb sie, „dir wärs doch lieber, ich würde ihn ausziehen oder irre ich mich “
„Nein, der ist echt hübsch mit dem Spitzensaum. Andererseits, ich hätte nichts dagegen… ich finde dich nämlich echt attraktiv!“
Der Austausch via E-Mail-Chat hatte seinen eigenen Reiz – für beide.
„Oho, Danke! So siehts also aus“, antwortete sie, „willst mich wohl ein bisschen anmachen, hm Ich würde dir den Gefallen ja gerne tun, mir gefällts nämlich, so wie du mich ansiehst, aber da ist dieser komische Typ schräg über dir, mit der dicken Alten. Der glotzt sowieso schon immer so penetrant. Dem will ich mich nicht zeigen. Ich hoffe du verstehst das.“
„Verstehe ich voll und ganz! Schaaade! Später vielleicht??“
„Vielleicht? Wenn dieser Typ abzischt. Der ist mir total unsympathisch“
„Hoffentlich!!! Ich freue mich schon wahnsinnig!“
„Ich auch“
Nico hatte wieder einen Riesenständer. Ihr Anblick erregte ihn auch mit BH und die Aussicht, dass sie ihm vielleicht später einen Blick auf ihre entblößten Titten durchs Fernglas gewähren würde, war ein zusätzlicher Reiz.
„Wofür steht eigentlich die 77 in deiner E-Mail-Adresse?“, tippte er, um sich ein wenig abzulenken.
„7.7.“, kam von ihr zurück, „mein Geburtstag.“
„Wow. Das ist ja schon bald. Ich muss mir ein Geschenk überlegen! Gibst du mir nen Tipp?“
„Essenseinladung würde ich annehmen. Geht halt grad nicht. Son Mist.“
„Ja. Echt Mist. Das wäre toll!!! Was anderes?“
Sie zögerte lange und es fiel ihr, trotz seines beharrlichen Drängens, nichts Konkretes ein.
„Wie wärs mit nem neuen Bikini“, schlug er daher schließlich vor, „dieser Kack Lockdown dauert ja noch mindestens den ganzen Sommer und dann hätte ich ja auch was davon“
„Also, du bist mir ja einer“, antwortete Christine, „ganz schön frech. Aber das gefällt mir. Warum eigentlich nicht? Nur mit der Größe ist das nicht so einfach.“
„36?“
„Charmeur! Fast, aber nicht ganz. Hast wohl wenig Erfahrung mit Bikinikauf?“
„Stimmt! Kaufe eher selten Damenwäsche. Also?“
„Bist fei ganz schön neugierig. Dabei kennen wir uns ja kaum. Weiß nicht, ob ich dir solche intimen Details so einfach sagen soll.“
„Ich hab das Gefühl, wir kennen uns schon ewig. Du bist so unglaublich nett!!! Jetzt sag schon. Ich hab ja nur noch ein paar Tage Zeit…“
„Ich finde dich auch sehr nett, aber es ist mir ehrlich geagt ein bisschen peinlich“
„Quatsch! Meine heiße Balkonnachbarin in nem sexy neuen Bikini! Jetzt sag schon“
„Hihi. Wusste doch gleich woraufs hinausläuft. Bist echt ganz schön frech, aber lieb. Ist aber wirklich nicht so leicht wie du vielleicht denkst. Hab halt keine Einheitsgröße. Keine Modelmaße.“
„Deien Maße finde ich absolut Suuper perfekt. Sexy as hell“
„So perfekt leider auch nicht“
„Doch, absolut. Ich bin hin und weg!!!Komm schon.“
„Nur weil du so hartnäckig bist. Schmeichler. Das kann nur schief gehen. Also beim Oberteil brauche ich 80B. Das ist meistens M. L geht auch. Aber M sitz halt ein wenig knapper. Das würde dir wahrscheinlich besser gefallen.“
„Ich versuche es mir gerade vorzustellen Also M. Okay?““
„Freust dich wohl schon? Aber so einfach ists leider nicht.“
„Warum?“
„Na ja, beim Höschen braucheich schon eher XL☹ Unten M ist definitv zu eng! Krieg ich unmöglich über Po. Nicht mal L passt da.Keine Chance!! Sonst ist es unten zu eng oder schlabbert oben rum. Vielleicht doch lieber was Einfacheres?“
„Unten eng fände ich nicht so schlimm“
„Haha. Blödmann. Ne, ist wirklich schwer, vor allem online. Man muss die Teile einzeln kaufen nicht im Set.“
„Ich suche gerne. Wird mir richtig Spaß machen.
„Das glaube ich sofort. Ich lass mich überraschen. Aber bitte nicht gleich nen String Tanga oder so. Ich verstehe ja, dass du ein bisschen scharf bist in so einer Situation. Ich stelle mir gern vor, dass du scharf wirdt, wenn du mich anschaust. Das macht mich an. Aber nur bei dir! Ich will nicht, dass alle Nachbarn auch ihre Ferngläser rausholen, verstehst du?“
„Also was Züchtiges. Aber ein bisschen sexy, wäre doch okay?“
„Aber nur ein bisschen! Viel Spaß mit den Models“
„Also CH steht für Christine“, fuhr Nico fort, nachdem das Thema vorerst abgehakt war (er freute sich wirklich schon darauf, ihr einen geilen Bikini auszusuchen. So schwer konnte das ja auch wieder nicht sein) und 77 für dein Geburtsdatum und Busch ist dann wohl dein Nachname?“
„Schlaues Kerlchen!“, antwortete sie, „war ja schwer zu erraten.“
„Und? Hast du einen?“
„Was?“
„Na, einen Busch. Was dachtest du denn?“
„Also hör mal. Du bist echt frech und sauneugierig. Tust ja, als würden wir uns schon ewig kennen. Nicht erst seit ein paar Tagen. Traust dich ganz schön was. Geh nicht zu weit, tststs!“
„Ich finde, wir kennen uns schon ganz gut. Und?“
„Du bist unmöglich!“
„Weiß ich (hab auch ein bisschen Entzug).“
„Jetzt reg dich erst mal ein bisschen ab, mein kleiner Voyeur. Dein Nachbar hängt immer noch auf seinem Balkon rum. Widerlicher Typ. Aber es bleibt ja noch ne Weile schön. Bist wohl ganz schön ausgehungert, hm? Versteh ich aber voll. In diesen Zeiten. Hast du nichts zu lesen, damit du auf andere Gedanken kommst?“
Nico hatte schon alles ausgelesen und selbst wenn nicht, hätte er sich im Moment kaum darauf konzentrieren können. „Ich guck dich lieber noch ein bisschen an. Ich darf doch?“, schrieb er.
„Tust du doch sowieso. Aber übertreibs nicht! Ich melde mich später wieder.“
„P.S. Vielleicht verschwindet der Typ ja bald“
Eine Zeit lang herrschte Funkstille. Nico genoss die Abendsonne. Immer wieder spähte er durch das Fernglas. Christine las. Ab und zu zwinkerte sie oder streckte ihm kurz die Zunge raus. Sie war so unglaublich hübsch und machte ihn ganz verrückt. Er wollte sie in den Arm nehmen und küssen, ihr die Wäsche vom Leib reißen und musste sich ständig beherrschen, sich keinen runterzuholen. Sie war viel zu nett, um nur als Wichsvorlage benutzt zu werden. Auch wenn sie es wahrscheinlich verstanden hätte.
Es war die Zeit der längsten Tage des Jahres. Selbst um sieben brannte die Sonne noch voll auf seinen Balkon. Nicos Haut glühte. Irgendjemand grillte. Irgendwo unter ihm. Christines Balkon lag schon länger im Schatten. Sie war schon vor einer halben Stunde reingegangen. Er versuchte angestrengt, sich die Vorstellung aus dem Kopf zu schlagen, dass sie es sich gerade unter der Dusche mit dem Brausekopf zwischen ihren strammen Schenkeln selbst besorgte. So geil wie er war, fiel es ihm schwer. Er schmierte sich zwei Brote und trank zur Beruhigung noch ein Bier. „Ting, ting“, klingelte sein Postfach.
„Hi mein Lustnolch. Immer noch neugierig? Die Luft wäre jetzt rein“, meldete sich Christine wieder.
„Huh!“, antwortete er sofort, „was hast du vor?“
„Du kannst doch meine Balkontür sehen, stimmts. Dann nimm mal dein Fernglas zur Hand!“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen. Schon war er wieder in seinem Ausguck.
Christine trat in die Tür, stützte sich mit einem Arm am Rahmen, kaute auf ihrer Unterlippe, blieb eine Weile so stehen, wiegte ein wenig die Hüften. Sie war splitternackt.
Wow! Nico hielt den Atem an. Er musste unweigerlich schlucken. Ihr Schamhaar zwischen den kräftigen Hüften war zu einem schmalen Streifen gestutzt. Er keuchte fast vor Erregung und presste die Beine zusammen. Es war unglaublich. Noch vor wenigen Tagen hätte er sich das nicht einmal träumen lassen. Sie drehte sich langsam und ging wieder rein. Mein Gott, dieser Hintern! Was für eine Wucht! Es war kaum noch auszuhalten.
„Na du, alle Fragen geklärt?“, erschien ihre Schrift wieder auf seinem Tablett.
Beinahe hätte er es vor Aufregung zu Boden fallen lassen. „Du bisst das Heißeste was mit seit langem passiert ist. Danke, Danke! Ich krieg gleich nen Herzanfall. Du bist so scharf. Ich dreh durch!!!“
„Dann hat dir mein kleiner Strip gefallen? Hat mir übrigens selbst Spaß gemacht. Muss ja nicht bei einem Mal bleiben“
„Du weißt nicht, was du bei mir auslöst… Bin grad voll durch den Wind. Du haust mich um!!“
„Hast du eien Musik Streamingdienst?“, schrieb sie zurück.
„Ja, Apple“
„Dann hör mal ‚Online‘ von De Phazz.“ Sie gab ihm etwas Zeit. „Und, hats geklappt?“
„Ja, voll cool“, bestätigte er ihr.
„Und jetzt du. Wie stehts mit deinem Namen?“, wollte sie wissen, während er sich von dem hypnotischen Rhythmus des Songs einfangen ließ.
„Was meinst du?“
„Na Nico Hartmann, ist das zutreffend?“
„Ja, wieso, glaub schon“
„Was heißt glaub schon? Ist er hart? Ich meine jetzt?“
„Oh, ja klar und wie. Hättest du ein Fernglas…“
„Hast du ihn in der Hand?“ Christine machte ihn total an.
„Ja. Ich denke an dich. Ich wäre gerade so gerne bei dir.“
„Weißt du was ich gerade mache?“
„Sags mir.“
„Ich sitze auf dem Sofa und fingere an mir rum. Bin total geil. Ohh“
Ihr Chat kam immer mehr in Fahrt.
„Oh Mann und ich erst. Du machst mich so heiß. Ich springe gleich über den Balkon“, schrieb er zurück.
„Bleib lieber wo du bist Süßer. Hast du Lust dass wirs zusammen machen?“
„Oh ja, Bittee“
„Reibst du ihn?“
„Jaaa“
„Lass mich zuschauen. Es macht mich so geil. Ich schicke dir ne Einladung für Zoom.“
„Oh Chrissy. Mein Liebling. Mach schnell!“
„Langsam.Langsam! mein süßer. Ich wills sehen. Ich schicks dir gleich.“
Der Link kam an. Natürlich kannte Nico Zoom. Vor Aufregung tippte er ein paarmal verkehrt. Dann erschien zunächst nur ihr Gesicht. Ein hübsches Gesicht.
„Hi, Süßer.“
„Hi“
Sie machten die üblichen Tests, bis Bild und Ton passten.
„Du bist der Wahnsinn, weißt du“, sagte er.
„Ist er noch hart, Mr Hartmann?“, fragte Christine ungeduldig.
„Mmh.“
„Zeig ihn mir, ja. Lass‘ dich ganz sehen!“, forderte sie ihn auf.
Sie justierten ihre Kameras so, dass beiden den Körper des anderen vollständig sehen konnten.
Er saß so in seinem Sessel, dass sein hart gespannter Schwanz im Zentrum des Bildausschnitts war und stieß seine Lenden rhythmisch nach oben.
„Kannst du’s gut sehen?“, erkundigte er sich in unverkennbar höchster Erregung.
„Oh ja, ohh jaa“, kam es von Christine ebenso erregt zurück. Sie hockte mit gespreizten Beinen auf ihrem Sofa und spielte aufgeregt an ihrer Möse. „Er ist so schön“, hauchte sie, „komm‘ ganz nah! Reib‘ ihn! Mach’s dir!“
Nico entsprach ihrem Wunsch. Er rieb und drückte sein geschwollenes Gemächt, präsentierte es ihr direkt vor der Linse.
„Ohh, das macht mich so geil, so geil, ohh jaa“, presste sie heraus. Ihre Finger wischten schnell über ihre Muschi, stimulierten ihre Klitoris, ihr Körper krümmte sich vor Erregung, „ohh, ist das geil, ohh …“ stöhnte sie immer wieder. Sie war nicht weniger ausgezehrt als er.
Auch Nico stöhnte fortwährend. Er konnte sich kaum noch zurückhalten.
„Warte, Süßer, warte!“, hauchte sie ins Mikrofon, „warte, ich bin gleich wieder da“, stand auf und verschwand aus dem Bild.
Nico ließ von sich ab. Er war kurz davor zu kommen. Sein Prügel zuckte vor Spannung. Christine war so ein süßes, geiles Luder. Warum hatten sie sich nicht schon viel früher kennengelernt?
Sie kam zurück, setzte sich wieder, rückte die Kamera zurecht, bis sie wieder gut zu sehen war. Eine Hand hielt sie hinter ihrem Rücken. Es schien, als verstecke sie dort etwas vor ihm. Sie spreizte ihre fetten, kräftigen Schenkel. Zwischen ihnen leuchtet ihre Möse rosig hervor.
„Kannst du’s noch aushalten, mein süßer Kleiner“, wandte sie sich wieder an ihn, „zeig‘ ihn mir, drück‘ ihn ganz fest. Oh ja, so, so. Ich bin so geil, ich hätt‘ ihn so gern in meinem Mund. Ohhh.“
Darauf zog sie ihre Hand hinter dem Rücken hervor, offenbarte ihr Geheimnis, hielt eine Gurke vor die Kamera, an deren Spitze sie hingebungsvoll lutschte, als sei es sein Schwanz.
„Oh-h Chrissy, oh-h mein Gott“, hüstelte er ihr entgegen.
„Warte, warte, noch nicht!“, bremste Christine seinen Erregungsschub, „willst du zusehen, wie ich sie mir reinschiebe?“
„Oh, mein Liebling, oh ja bitte. Das wäre das Größte. Oh, du bist ja so unglaublich geil“, kam seine Antwort aufgeregt zurück.
Sie richtete die Kamera direkt zwischen ihre Beine, spielte mit der Spitze der Gurke an ihrer Spalte, drückte sie dann ein kleines Stück weit hinein, zog sie wieder zurück, schob sie wieder hinein, raus und rein, jedes Mal ein wenig tiefer. Ihr Becken schaukelte aufgeregt. Sie stöhnte laut. „Zeig‘ ihn mir, zeig‘ ihn mir, ich will’s sehen, oh bitte, ich will’s sehen, wie’s dir kommt. Ganz groß.“ Die Gurke glitt vor und zurück, verschwand immer tiefer in ihr. Nico konnte sehen, wie die Schamlippen sich elastisch um die dicke Frucht schmiegten, sogar den feuchten Film, den Christines Sekret auf der glatten Schale hinterließ. Die fahrigen, raschen Bewegungen, mit der ihre gefüllte Hand hin und her fuhr, ihr ständiges Stöhnen verrieten ihre hochgradige Erregung.
Nico konnte sich nicht mehr halten. Er stöhnte laut, fast ein Grunzen, rieb mit der Hand schnell über seinen Schaft. Er bäumte sich auf. Ein heißer Atemstoß. Dann schoss es in einem weißen Schwall aus ihm heraus, spritzte hoch, landete zum Teil irgendwo auf dem Teppich, floss zum anderen über seine Hand. „Ohh Chrissy, oh Liebling“, stöhnte er erlöst. Das Bild auf seinem Schirm wackelte. Christine drehte sich zur Seite, presste ihre Beine aufeinander, streckte die prallen Wölbungen ihres Hinterns in die Kamera. Es war am Bildrand mehr zu ahnen als zu sehen, wie sie ihre Hand mit der freudenspendenden Gurke in ihr rasend schwang.
„Ohh jaa, ich komm‘. Ohh, ich koomm. Ohhh“, brach es ungehemmt, lautstark aus ihr heraus. Nico konnte das sanfte Wabbeln ihrer fest zusammengepressten Schenkel durch die Kamera erkennen, während der Orgasmus sie schüttelte.
Allmählich entspannte sie sich, zog die Gurke langsam heraus. Nico hielt immer noch seinen Schwanz in der Hand. Christine richtet sich wieder auf, justierte die Laptop-Kamera neu, so dass sie wieder ganz zu sehen war. Sie presste ihre Schenkel zusammen, biss sich auf die Unterlippe, kniff die Augen zu, lächelte gelöst. „Hoh“, brachte sie schließlich hervor, „lass mich zusehen, wie er schlaff wird. Ich find‘ das so geil.“ Sie lachte nervös. „Wir sind so verzweifelt“, sagte sie. Tränen kullerten plötzlich über ihr zartes Gesicht. „Das ist doch nicht normal. Was machen die mit uns? Wir sind doch noch jung. Wir wollen doch leben, uns lieben. Richtig. In echt. Nicht nur übers Internet. Diese Arschlöcher. Warum machen die das? Diese verdammten Arschlöcher!“ Sie heulte jetzt ungebremst los.
Nico rieb sich trocken. „Ach, Chrissy, wein‘ doch nicht. Mein Liebling“, versuchte er sie zu beruhigen, „es war doch schön. War’s für dich nicht schön? Wenigstens nicht ganz allein. Ich wär‘ ja auch so gern bei dir. Aber was sollen wir machen? Ich liebe dich! Ganz ehrlich, ich liebe dich! Ich bin so froh, dass ich dich gefunden hab‘. Und irgendwann hört das ja wieder auf. Wenn’s den Impfstoff gibt. Ich mein‘ den richtigen. Sie suchen ja danach.“
„Du bist so lieb.“ Christine rieb sich die Augen und lachte jetzt wieder. Ein angestrengtes Lachen, aber ein Lachen immerhin. „Ich mag’s, wenn du mich Chrissy nennst. Sag‘ immer Chrissy, ja. Das klingt so vertraut, so warm. Das hat mir so gefehlt. Magst du mich wirklich?“
„Ich bin total verliebt“, antwortete ihr Nico ohne zu zögern, „kann’s kaum erwarten, dich in den Arm zu nehmen. Das muss doch bald vorbei sein.“
„Ja, wahrscheinlich, bald“, ihr Lachen klang jetzt schon ein wenig gelöster, „und bis dahin haben wir ja Zoom, nicht wahr.“ Sie kicherte.
Eine Weile blieben Sie noch online, versicherten sich ihrer neuen Liebe, warfen sich über die Kamera heiße Küsse zu und wünschten sich zuletzt eine gute Nacht.
Nico konnte nicht einschlafen. Er dachte an ihren Online-Sex. Es war doch schön gewesen. Und verzweifelt. Das stimmte. Er wälzte sich unruhig hin und her. Wenn’s nicht verboten wäre, überlegte er. Man konnte zwei Jahre für unerlaubte Körperkontakte kriegen. Vielleicht ein bisschen weniger, wenn man einen verständnisvollen Richter bekam. Doch so viel Glück hatten die Wenigsten. Und jeder konnte heute ein Spitzel sein. Ständig wurden welche verpfiffen. Die Knäste mussten doch schon aus allen Nähten platzen. Dabei passierte doch eigentlich nichts. Nur solche Typen wie dieser eine Volldepp von der SDP warnten immerzu vor der Gefahr. Dabei hatte die SDP bei der letzten Bundestagswahl nicht einmal mehr 10% bekommen. Der warnte nun schon seit zweieinhalb Jahren vor dem totalen Zusammenbruch. Und noch nie war etwas passiert. Nico kannte noch immer niemanden, der an dem Virus verstorben war. Aber die ganze Gesellschaft platt machen, das konnten sie. Diese Arschlöcher! Chrissy hatte völlig recht. Irgendwas stimmte da doch nicht. Es war ihm noch nie so klar geworden wie in diesem Moment. Was wollten sie wirklich? Eine Notbremsung fürs Klima? Oder einfach nur die totale Kontrolle?
Es hatte ihm weh getan, sie so verzweifelt heulen zu sehen. Er wollte sie in den Arm nehmen, sie lieben, sie trösten. Und er wollte sie vögeln, bis sie nicht mehr konnten, sie von hinten nehmen, voller Inbrunst hart hineinstoßen in ihren enormen, weichen Wabbelarsch, sie rammeln, bis sie quiekte vor Vergnügen. Ja genau das wollte er tun. Es wäre so wahnsinnig geil. Er musste es einfach riskieren. Sollten sie ihn doch am Arsch lecken! Er war entschlossen. Scheiß auf Corona!
Ein bläulicher Lichtschein erhellte sein Gesicht im Dunkeln, als er sein Tablett einschaltete. Er öffnete sein E-Mail-Programm und begann zu tippen.

***

Nachtrag: Dies ist eine fiktive Geschichte. Eventuelle Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Ereignissen oder Personen wären rein zufälliger Natur.

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