Die Folgen für das Krokodil jedenfalls, gestalteten sich binnen Sekundenbruchteilen mehr als dramatisch. Anstatt sich eine dieser ausnehmend wohlgestalteten, muskelunterfütterten, feucht im Mondschein schimmernden Archeöloginnenkeulen als Gutenachtsnack zu schnappen, fing es sich eine rasiermesserscharfe Harpunenspitze ein. Und zwar mitten in den weit aufgerissenen Rachen.
„O“ ...dachte das Krokodil. Denn plötzlich war es Teil des großen Ganzen. Es schwebte jetzt über den Wassern des braunen, „Grünen Flusses.“
„Wozu mochten wohl diese gewaltigen Auswölbungen an der oberen Vorderseite dieses ungewöhnlichen Goldgräbers gut sein? Wie würden sie wohl schmecken?“
Das große Krokodil würde es wohl nie erfahren. Denn während sein dünner Geist schon über der schmutzig fade beleuchteten Goldschürfersiedlung dahin schwebte, freuten sich bereits an der nächsten Flussbiegung zwei kleinere Exemplare über die unerwartete Bereicherung des Speisezettels…
...und das plötzliche Ende des großen Rivalen. Ein unerbittlicher Kampf um die besten Stücke, nahm seinen Anfang…
Larissa C. Kraft war inzwischen an Land gegangen. Der Blutegel machte ihr noch immer zu schaffen. Sie konnte ihn unmöglich herunter reißen, von solch empfindlicher Stelle (‚irgendwann sind die ja auch satt und fallen von selbst ab‘). Aber auch ihn dran zu lassen, war nicht nur ekelig, sondern auch unglaublich schmerzhaft.
Das blöde Krokodil war längst vergessen. Sie hatte jetzt andere Probleme. Breitbeinig wie ein Ziegenhirte auf Stadtgang, schlich sie sich an die Hütte ihres Informanten heran. Der vögelte seit Monaten die Gattin des Innenministers (denn feine, gepflegte Damen um die Vierzig, haben bekanntlich eine Schwäche für gut gebaute, grobe Kerle mit dem Hang zum Wilden). Und dabei kommt man ins Gespräch…
„Hallo Larissa! ...Täusche ich mich, oder sind deine Melonen noch gewachsen?“ ...
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