Die Mutter Oberin

Das Etablissement II

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Die Mutter Oberin

Die Mutter Oberin

Joana Angelides

Er konnte ja nichts von dem Trick der beiden Frauen wissen, die ihm vorgaukeln werden, dass nicht Lydia, sondern eben auch tatsächlich Fürstin Natalia Federowa, ins Kloster kommt. Während Lydia und Natalia ja in Wirklichkeit ein und dieselbe war.
Als Graf Nikolai im Kloster ankam, wurde er freudig von Prior Kyrill und Sub Prior Jarolym begrüßt und es wurde ihm eine der Gästeunterkünfte zugewiesen.
Für Graf Nikolai waren die eher spärlich und ärmlich eingerichteten Räumlichkeiten eine Enttäuschung. Er hatte schon ein wenig mehr Luxus erwartet, aber so war das eben in einem Kloster.

Auch erste Mahlzeit war eher einfach und nicht sehr üppig, doch er wurde dann beim privaten Treffen mit den beiden Freunden, die er ja schon seit vielen Jahren kannte, doch mit einer Extrabewirtung und gutem Wein mehr als entschädigt.
Ein Wehmutstropfen waren jedoch die Exerzitien und die tägliche Messe, sowie die sehr frühe Weck Zeit, um an den Morgengebeten teilzunehmen. Und da konnte ihn der Prior, aus Gründen der Regeln des Ordenlebens, nicht ausschließen.
Außerdem gab es nur kaltes Wasser für die Körperpflege und auch keine Heizung in den Räumlichkeiten. Irgendwie begann er seine Idee, hier her zu kommen, schon zu bereuen. Doch der Gedanke an die zu erwartenden Nächte mit Lydia hielt ihn aufrecht.

Einen Tag nach seiner Ankunft kam auch Fürstin Federowa mit ihrer Zofe im Frauenkloster an. Sie sorgte dort für einige Aufregung. Obwohl sie mit sehr einfacher und züchtiger Garderobe anreiste, waren es doch zwei Schrankkoffer und einige Taschen, die die Zofe und der Kutscher vor dem Tor abluden.
Die Mutter Oberin hatte zwar verfügt, dass der Kutscher nur bis in den Vorraum und in die Küche vorgelassen werden durfte, er trug aber dann doch im Beisein einer der älteren Klosterfrauen die Koffer in die Gästezimmer. Sie waren einfach zu schwer für die Schwestern.

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