Die Nachbarin … und Lisa

21 60-92 Minuten 1 Kommentar
Die Nachbarin … und Lisa

Die Nachbarin … und Lisa

Jürgen Lill

Lydia hatte das Geschehen regungslos beobachtet. Ihr Triumph war einer eisigen Stille gewichen. Ihre Augen, noch immer weit, aber jetzt leer und kalt, hingen an Lisas Mund, dann an meiner jetzt gereinigten, aber immer noch schrecklich entstellten Wunde. Ihre Lippen bewegten sich lautlos. Kein Protest mehr. Keine Forderung. Nur ein stummes Begreifen des Endes ihres Spektakels. Die Nachbarin seufzte tief, ein Laut voller Erschöpfung und einer Art trauriger Genugtuung. Sie wandte sich ab und begann, die Werkzeuge – die Zange, die Gartenschere, das stumme Ladegerät – zusammenzusuchen. Ihr Rücken war steif. Die Luft knisterte nur noch vom Rascheln der Kompresse und meinem flachen, keuchenden Atem.
Lisa drückte die getränkte Kompresse fest auf meine Eichel. Ein neuer, scharfer Schmerz schoss durch mich, hell und klar nach dem dumpfen Brennen des Stroms. Ich zuckte zusammen. Sie hielt den Druck, ihre Finger sicher und fest. Ihr Blick traf den meinen. Kein Triumph. Nur reine Anteilnahme, aufrichtige Sorge und eine erschöpfte, fast resignierte Entschlossenheit.
„Das wird jetzt wehtun“, sagte sie sanft, während das Antiseptikum in die offenen Wundränder brannte. Ihre andere Hand griff nach einer Mullbinde. Die Arbeit des Zusammenflickens begann. Die Stille war schwer, erfüllt vom Geruch von Blut, Desinfektion und dem schwachen, süßlichen Hauch von verbranntem Fleisch, der noch immer in der Abendluft hing.
Doch dann, als sie die Mullbinde um den geschundenen Schaft wickelte, geschah es. Ihre Finger zitterten plötzlich. Nicht vor Erschöpfung, sondern vor einer anderen Art von Spannung. Ihr Blick senkte sich nicht auf ihre Arbeit, sondern irrte kurz über den Gartenzaun – genau zu der Stelle, wo sie Stunden zuvor heimlich gestanden hatte. Ein Hauch von Röte stieg in ihre Wangen, ein winziges, unsicheres Zucken um ihre Lippen. Das verunsicherte Mädchen, das nur hatte zuschauen wollen, tauchte für einen flüchtigen Moment wieder auf. Es war ein Bruch in ihrer Maske der Grausamkeit und späteren Pflicht.

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Ob ich das hier lesen will?

schreibt ETroisfils

Manche Spanking-Texte sind schon schlimm genug, aber man muss sie ja nicht lesen, aber dieser Gewaltexcess gehört hier nicht rein - das hat mit Erotik nichts mehr zu tun.

Gedichte auf den Leib geschrieben