„Es sieht... besser aus“, murmelte sie, fast zu sich selbst. Ihre Finger glitten weiter, tasteten die Schwellung, den Schaft darunter, der trotz allem noch eine schwache, unmögliche Steifheit zeigte.
„Er ist warm.“ Ihre Stimme war ein Hauch. Ihre andere Hand hob sich, zögerte, dann legte sie ihre ganze Handfläche flach auf die Basis meines Schaftes, direkt über dem Schambein. Ein Besitzanspruch. Kühler als Lydias Griff. Und viel gefährlicher. Lydias Glas klirrte leise, als sie es auf den Gartentisch stellte. Ihre Augen waren schmale Schlitze, in denen die Flamme der Kerze bedrohlich tanzte.
Lisa beugte sich tiefer herab. Ihr Gesicht war jetzt nur Zentimeter von der Wunde entfernt. Ich konnte ihren Atem auf der entzündeten Haut spüren, kühl und leicht. Sie roch nach Seife und dem Waschmittel des Kleides. Ihre Augen hoben sich endlich, trafen die meinen. In ihnen lag eine Frage, die kein Wort brauchte. Ein Angebot. Eine Fortsetzung. Sie wartete auf mein Stöhnen. Auf meine Zustimmung zur nächsten Grenze. Die Nachtluft schien zu stocken.
Hinter uns, auf der Bank, stand Lydia langsam auf. Ihr Schritt auf dem Rasen war unhörbar, aber ihre Präsenz war ein elektrischer Druck im Rücken. Sie blieb stehen, einen Schritt hinter mir. Ihr Schatten fiel über uns. Lisa sah sie. Ihre Finger zuckten nicht zurück, sondern legten sich um meinen Schaft, wie um einen Besitzanspruch zu markieren. Ihre Augen blieben auf meinen geheftet. Ein Lächeln, klein und kalt, spielte um ihre Lippen. Sie hatte ihren Platz gefunden. Zwischen meinem Schmerz und Lydias Gier. Und sie wollte mehr. Ihr Daumen drückte langsam in die frische Wunde, ein sanfter, unerbittlicher Druck nach unten. Ein neuer Schmerzstrahl schoss durch mich – hell und klar und voller Erwartung. Ich stöhnte. Es war alles, was sie hören wollte.
Lydias Hand legte sich auf Lisas Schulter. Kein Griff, nur eine Berührung. Eine Anerkennung. Ihre Stimme war ein raues Flüstern, das die Nachtluft spaltete: „Er gehört Dir jetzt. Bis zum Morgen.“
Die Nachbarin … und Lisa
22 60-92 Minuten 1 Kommentar

Die Nachbarin … und Lisa
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Ob ich das hier lesen will?
schreibt ETroisfils