Die Nixe

Feenzauber - Teil 4

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Die Nixe

Die Nixe

Peter Hu

Auch wir jagen jetzt den Hirsch. Obgleich er gewöhnlich nicht zur Beute der kleinen Leute zählt. Aber wer, wenn nicht wir, achtet hier noch auf das Gleichgewicht?“

Steinhart war verwirrt. Nicht, dass er das Anliegen des Königs nicht verstand. Aber wie sollten diese winzigen Kerlchen einen ausgewachsenen Hirsch erlegen? Die Mammutjagd erschien ihm im Vergleich dazu beinahe wie ein Kinderspiel.
Doch wieder sollte ihn dieses wundersame Völkchen aufs Höchste überraschen.
Als die Jagdhörner erschallten, erhob sich ein wahrer Sturm. Plötzlich bebte der Boden unter gewaltigem Hufschlag.

„Es geht los! Folge mir!“ ...befahl der König in nahezu animalischer Erregung.
Auch Egidius wurde von einem wundersamen Schauer ergriffen. Es war dieses wundersame Gemisch aus Furcht und Lust, dass seine Sinne bis aufs Äußerste schärften.
Dann gewahrte er auch schon das mächtige Wild. Der Sieben Ender wurde von einer Schar angriffslustiger Bienen getrieben. Und die mutigen „Grünen Jäger“, trieben ihrerseits das Bienenvolk an, welches ihnen traditionell als Jagdmeute verpflichtet war.
Der Hirsch war völlig außer sich. Er hörte nur noch das Summen der aggressiven Stechinsekten. Für alle anderen Feinde war er in seiner Panik völlig blind.
Ein tödlicher Fehler, wie sich bald herausstellen sollte. Denn jetzt stemmte der König eine mächtige Lanze in die Höhe. Auch Egidius griff an den hölzernen Schaft. Die Waffe war fünfzehnmal so lang, wie ein Elf hoch war. Die winzigen Männlein ächzten unter der gewaltigen Anstrengung. Der Lanzenschaft war tief in den Boden gegraben. Dazu stützte sich die Jagdwaffe gegen die Wurzel einer kräftigen Birke. Unmöglich hätten unsere kleinen Jäger sonst dem Anprall standhalten können.
Die Herzen aller beteiligten Männer rasten in jagdlichem Rausch. Tatsächlich galoppierte der Hirsch direkt in die gestellte Falle. Egidius war kurz davor, sich seiner Angst zu ergeben und die kopflose Flucht zu ergreifen.

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