Die Porzellanmalerin

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Die Porzellanmalerin

Die Porzellanmalerin

Anita Isiris

Im Kopf legte ich mir meine Arbeitsutensilien zurecht; ich würde nicht die Hälfte des mir zur Verfügung stehenden Platzes nutzen können. Backpapier, Klebestreifen, Kohlestifte, Schere, Farben. Und, nicht zuletzt, das Porzellan, das ich in einem Second Hand Laden erworben hatte.

Wenige Tage später zog ich ein, richtete mich mit meinem Material ein und machte es mir gemütlich.

Amal, mein Göttergatte. Er ist ein Perverso, klar, und er mag nichts lieber als ahnungslose junge Frauen. Diese Claudia passt perfekt in sein Beuteschema, mit ihren grossen Titten, ihrem geilen Arsch und ihrer freizügigen Kleidung. Sofort entwickelte ich gegen sie eine Art Hassliebe, noch auf der Türschwelle, als ich sie zum ersten Mal sah. Ich bin selbst erst 40 Jahre alt geworden, und bis vor zwei Jahren hat alles gestimmt zwischen Amal und mir, einmal abgesehen von unserer Kinderlosigkeit, egal, in welchen Stellungen und mit wie vielen anderen Männern wir es probiert hatten. So waren die Skizzen entstanden, die oben in Claudias Atelier hingen. Dann sah ich Amal immer häufiger vor Netflix-Serien, die von jungen Frauen handelten, er registrierte sich auf Tiktok, eigentlich ein Kanal für deutlich jüngere Menschen als für einen 50jährigen Geilo, und Amal liebte auch von jungen Frauen gelesene Podcasts, die von Sex handelten, er liebte junge Frauen als Protagonistinnen in Krimis und Thrillern, die er las, entführt, gequält, gefesselt und vergewaltigt in den Kellern und Waldhütten dieser Welt. Aber dann kitzelte der unberechenbare Eros auch mich. Eine Zeitlang hatte ich mich, wie ich bereits erzählt habe, zwecks Befruchtung, im Beisein von Amal auch anderen Männern hingegeben und mich dabei skizzieren lassen. Es war wohl zu viel des Guten – Amals und meine Libido erlosch.

Aber uns dämmerte beiden, dass das Vermieten unseres Dachstocks dazu führen konnte, dass unser Verlangen wieder erwachte, dass das innere Feuer, das Amal für junge Frauen empfand, auch auf mich übergehen könnte.

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