Broughton grinste, als er mit den Männern aufbrach. Er konnte es kaum erwarten, bis die Caribbean Queen endlich die Leinen löste, um die Dark Lady zu jagen. Tarbeard ahnte nichts von den Intrigen, die Charles Broughton plante. An Bord des Schiffes herrschte eine sorglose Stimmung, die mit den jüngsten Ereignissen zusammenhing.
Louisa hatte sich nicht nur Charles Broughton gegenüber behauptet, sondern auch ihrem Vater Paroli geboten. Die junge Frau fühlte sich an Bord der Dark Lady heimisch. Die Mannschaft war zu ihrer Familie geworden, auf die sie in jeder Lebenslage vertrauen konnte. Dazu kam die Beziehung zu Katherine, die nicht nur auf erotischer Anziehung beruhte. Die Frauen verstanden sich blind und wenn es doch zu Konflikten kam, lösten sie diese auf eine sehr spezielle Weise. Frank Dubrow wusste um Louisas Gefühle zu Katherine. Es gab keinen Zweifel daran, dass er Louisa mit der Tochter des Captains teilen musste. Bisher gab es keine Zwietracht zwischen ihnen. Frank und Katherine akzeptierten Louisas Gefühle, ohne sie gegeneinander ausspielen zu wollen. So kam es vor, dass Louisa eine Nacht mit Katherine verbrachte, um wenige Tage später in Franks Kajüte zu wechseln. Louisa genoss seine Zärtlichkeiten wie sie es liebte von Katherine übers Knie genommen zu werden. Manchmal wechselten ihre Liebsten sich auch diesbezüglich ab, wodurch Louisas Lustgewinn sicherlich nicht geschmälert wurde. Ihren verschmähten Verlobten trieben andere Gedanken um. Charles Broughton erfuhr mit Befriedigung, dass ein englisches Kriegsschiff mit schwerbewaffneten Soldaten an Bord ausgelaufen war. Tarbeard war ahnungslos, dass er schon bald in die Falle tappen sollte, die Broughton gestellt hatte. An einem ruhigen, windstillen Morgen war es so weit. Jeremia, der im Mastkorb saß, entdeckte ein englisches Schiff, das direkten Kurs auf die Dark Lady nahm.
„Englisches Kriegsschiff Steuerbord voraus!
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