Die Radio-Nachtshow

31 14-22 Minuten 3 Kommentare
Die Radio-Nachtshow

Die Radio-Nachtshow

Eros Poet


Sie spielte hier ein äußerst gefährliches Spiel, denn niemand wusste, wer dieser Marcel wirklich war und mit einem Hörer in ein privates Gespräch zu gehen, das gehörte zu den größten Tabus in der Radiobranche. Also wanderte sie mit ihren Augen nervös durchs Studio.

Wie konnte sie nur und was machte sie da eigentlich?

Immer wieder war sie mit ihren Gedanken auch bei ihrem Ex. Wie ein Stück „Dreck“ hatte er sie einfach weggeworfen und entsorgt. Sie kam sich so klein, so schäbig und verlassen vor. In ihrer Erotiksendung war sie der große Star, doch in der Realität ....

„Hey du, sag doch was, alles ok?“. Marcel holte sie aus ihren Gedanken zurück. „Ja, ja alles gut“, murmelte sie, „ich sitze wie von dir verlangt auf meinem Studiosessel“. Marcel lächelte. „Gut, ausgezeichnet“, hauchte er, „nur habe ich das gar nicht verlangt, sondern dir lediglich vorgeschlagen. Das ist ein großer Unterschied. Sag, bist du in dem großen oder kleinen Studio? Ich kenne die Bilder von eurer Homepage!“. „Wenn ich allein bin, sende ich immer aus dem kleinen Studio“, erwiderte Kathrin, „und genau in dem sitze ich nun. Allerdings sind die Geräte aus, ich habe lediglich meinen Kopfhörer an das Telefon angeschlossen.“ Marcel schmunzelte. „Prima“, seufzte er, „dann hast du ja freie Hand“. Kathrin fing an, zu lachen. „Stimmt“, antwortete sie, „das habe ich, nur wird weder meine linke noch meine rechte Hand etwas tun, was nicht in dieses Studio und hier in den Sender gehört. Da kannst du mir erzählen, was du willst“.

Marcel schwieg. Kathrin hatte auf eine freche oder provozierende Antwort von ihm gehofft, doch ihr Gegenüber am anderen Ende der Leitung sagte keinen Ton. Er seufzte einfach nur und atmete schwer.

„Bist du jetzt beleidigt?“, fragte Kathrin vorsichtig. Sie spürte und fühlte, dass ihre Unterhaltung dabei war, von ihr ungewollt zu kippen. Doch Marcel beruhigte sie. „Ich bin nicht beleidigt. Aber ich finde es schade, dass du so reagierst, denn Sex ist immer eine gegenseitige Sache, sogar der am Telefon. Du hast doch nichts davon, wenn ich dir erzähle, was ich hier tue und was mein Denken an dich auslöst, wenn du da wie versteinert auf deinem Sessel hockst. Telefonsex ist eine ganz besondere Form der Erotik, denn sie lebt zu einem großen Teil von der eigenen Fantasie. Meine ist, dass ich in diesem Moment bei dir im Studio sitze. Ist da noch ein zweiter Stuhl?“. Kathrin nickte. „Ja, er steht gegenüber von mir. Darauf können Gäste oder Co-Moderatoren Platz nehmen“. „Wunderbar“, seufzte Marcel. „Also ich stelle mir vor, ich sitze da nun und ich beobachte dich. Meine Augen verirren sich immer wieder auf deinen heißen Körper und ich versuche einen Blick auf deine leicht offene Bluse zu erhaschen. Auch wenn du es dir in deinem Sessel bequem gemacht hast, deine mehr als verlockenden Kurven sind unter deiner Jacke nicht zu übersehen. Sie sind ein wahrer Traum.“

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Schöne Geschichte

schreibt grauhaariger

Die Story hat mich bis zum Ende nicht losgelassen! Schöne Idee, gut umgesetzt!

Vielen Dank auch von mir

schreibt ErosPoet

Vielen Dank für den netten Kommentar, lieber Tom. Ich wünsche viel Spaß beim Radio hören!

Danke

schreibt Tom

Eine tolle Geschichte, ich werde den ARD Nachtexpress in Zukunft immer mit anderen Ohren hören.

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