Die Reithose

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Die Reithose

Die Reithose

Johannes Seilmann

Und je mehr sie allerdings darauf achtete, desto mehr wurde ihr bewusst, dass ihre Reithose doch ziemlich abgetragen war. Sie saß eng und passte immer noch gut, aber der Stoff war abgewetzt und der Lederbesatz am Hintern und an den Schenkeln glänzte speckig.
Sabine verscheuchte diese Gedanken für den Moment und konzentrierte sich auf das Pferd, das artig neben ihr herging.
„Bring ihn doch erstmal in seine Box, bis der Tierarzt kommt. Da kannst du ihn striegeln, damit ihr euch etwas kennenlernt“, meinte Peter.
Er ging in den Stall vor und zeigte Sabine eine Pferdebox. Sie führte das Pferd hinein und band es an den Gitterstäben an.
„Diese Boxen sind noch von früher. Damals meinte man noch, dass Pferde in eine Box gehören und die waren immer vergittert, damit die Pferde sich nicht gegenseitig beschnuppern und stören konnten. Ich mache das schon lange nicht mehr. Die Pferde kommen hier nur rein, wenn sie krank sind oder wenn der Tierarzt kommt. Diese Gitterboxen erinnern mich immer an einen Knast“, erläuterte Peter. Dabei hatte er Sabine direkt angesehen.
„Oder was meinst du, was man mit denen machen sollte?“
Grinste er bei dieser Frage? Worauf wollte er hinaus? Sabine versuchte, die Frage zu ignorieren. Ihr wäre durchaus etwas eingefallen, das man in diesen Gitterkäfigen und auf dem duftenden Stroh hätte tun können, das den Boden bedeckte. Aber das konnte er ja wohl nicht meinen.
„Wo finde ich denn die Putzsachen für Carlo?“
„Die sind hier im Schrank“, gab Peter zurück.
Er wies in einen Gang, in dem ein größerer Schrank stand. Peter öffnete ihn und trat einen Schritt zurück. Da fand sich alles, was zur Pferdepflege gebraucht wurde. Bürsten, Schwamm, eine Hufraspel und andere Utensilien. Sabine suchte sich zusammen, was sie brauchte und verstaute es in einem Eimer. Sie spürte, wie Peter ihr näher kam und ihr noch etwas anreichte. Dabei streifte er ihren Po.

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