Der Sommer kommt nämlich wieder. Und wieder. Und wieder. Er beschert uns immer radikalere Temperaturen, und wie wir mittlerweile alle wissen, sind auch die Permafrost-Gegenden gefährdet. «Der Sommer kommt wieder», war einst die B-Seite einer Single von Mireille Mathieu. Die B-Seite von «Akropolis Adieu», wenn Ihr es genau wissen wollt. Aber Mireille, die ich im Übrigen sehr liebe, hatte in den 1970er Jahren noch keine Ahnung, dass wiederkehrende Sommer nicht nur Schmetterlinge im Bauch verursachen, sondern eines Tages zu einer realen Bedrohung werden könnten. Aber lassen wir das. Es geht nun um Nina, meine neue Chat-Freundin.
Ich, Nina: Lange, sehr lange habe ich mir überlegt, ob ich meine Lieblingsautorin einfach so anchatten soll. Ich bin bestimmt nicht ihr einziger Fan. Aber ich bin ziemlich fix im Recherchieren, und bin irgendwann einmal auf Anitas Handynummer gestossen – in einer dieser zahlreichen Chat-Apps. Ob das die «richtige» Anita war? Es würde sich zeigen. Oft, allzu oft, hatte ich in den letzten Jahren Zweifel, ob es diese Frau wirklich gibt – oder ob sich hinter «Anita Isiris» ein Literatur-Konsortium verbirgt, ein Konsortium aus Menschen, die einfach aus purer Lust fürs «Anita»-Label schreiben? Aber ich sollte eines Besseren belehrt werden. Anita ist real existierend, und so sind es auch ihre zahlreichen Geschichten, vom Märchen über Selbsterlebtes bis hin zum Drama, das Herz und Seele der Leserinnen und Leser in sich hineinsaugt.
Wir beide wurden rasch warm miteinander – lustigerweise sass auch ich hinter einem Glas Weisswein, allerdings nicht, wie Anita, auf einer Veranda in Zakinthos, sondern auf meinem kleinen Balkon in Freiburg i.Br.
Sie war erstaunlich offen mir gegenüber, und sie schien sich zu freuen, dass ich jeweils, und das seit ich 18 geworden bin, sehnsüchtig auf ihre nächste Story warte, wissend, dass sie kommt, die nächste Geschichte.
Eindeutig gesteigert!
schreibt michael_direkt