Die Sexfalle

Rotkerbchens Abenteuer - Teil 17

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Die Sexfalle

Die Sexfalle

Peter Hu

Wollt ihr euch nicht zu mir setzen, und dieses goldgelb-knusprig gebratene Häschen mit mir teilen?“

Geiß, diese Einladung war mehr, als Rotkerbchen zu hoffen wagte. Doch sie wurde mit der gleichen „Eunuchenstimme“ vorgetragen, wie der helle Gesang, der sie gerade noch so sehr verzaubert hatte.

Ja, dieser Mann sah wirklich geil aus. Und unter der engen Hose, zeichneten sich auch zwei gewaltige Stiereier ab. Aber diese quiekende Kastratenstimme machte ihr plötzlich eine unangenehme Gänsehaut.

Rotkerbchen war so irritiert, dass sie glatt in der schlüpfrigen Pfütze ausrutschte, die sich inzwischen wegen voreiliger Vorfreude zu ihren Füßen gesammelt hatte.

Doch sie wollte nicht unhöflich sein, und setzte sich ans Feuer.

Der Hase war köstlich. Und während sie speisten, sprach der Sänger (wegen seiner guten Manieren) kaum. Selbst heute ist es noch Brauch, nicht mit vollem Mund zu sprechen.

‚Schade,... der ist ja offensichtlich schwul, wenn er so gar nicht auf meine Reize reagiert‘, ...ging es Rotkerbchen resigniert durch den Kopf, als sie feststellte, dass er weder Augen für ihre offene Bluse, noch für ihre beinahe schon obszön weit geöffneten Beine hatte.

Enttäuscht nagte sie die Keule ab. Denn wenn er so vor sich hin schwieg, war dieser Barde immer noch ein zumindest sehr sehenswertes Prachtexemplar.

...„Habt besten Dank für Speis und Trank“, ...wollte sich Rotkerbchen gerade dezent verabschieden, als der Blondling sie verlegen einlud, ihr zur Verdauung noch eine spannende Geschichte zu erzählen.

Rotkerbchen fröstelte es bei der bloßen Vorstellung, jetzt noch über Stunden seiner ätzenden Sprechstimme zu lauschen. Aber sie wollte nicht unhöflich sein.

„Könnt ihr sie mir nicht vielleicht auch vorsingen?“ ...fiel es ihr da zum Glück noch rechtzeitig ein. Denn sein Gesang war wirklich wunderbar.

„Aber gewiss doch. Schließlich bin ich ein fahrender Sänger. Ihr mögt meine Sprechstimme wohl nicht besonders?“...

„Nein, ihr braucht nicht zu erröten. Das geht allen so. Das ist der schlimmste Teil meines Fluchs. Denn ich war nicht immer ein fahrender Barde, musst du wissen.“

„Einst war ich ein starker, geiler Prinz, mit mindestens drei heißen Tussis in jedem Dorf. Ein richtiger Bock, wenn du weißt, was ich meine. Und ich hatte die tiefe Stimme eines Bären“, ...protzte der Schönling.

Rotkerbchen wurde schon wieder feucht. Denn da schien es doch noch Hoffnung zu geben. Langsam gingen seine quiekenden Worte in einen vorteilhafteren Sprechgesang, ...und schließlich in eine Melodie über. Und diese Melodie war so süß, dass sie Rotkerbchens unwillige Gänsehaut vollkommen vertrieb, ohne, dass die bereits erwähnten Nebeneffekte verloren gingen.

Als die Seiten der Harfe zu schwingen begannen, wurde ihr noch wärmer. Und das lag nicht etwa an der Kraft der Frühlingssonne, die ihre Mittagsstrahlen gerade durch das dichte Blätterwerk des Märchenwaldes sandte.

 

Die fortsetzende Geschichte folgt in Kürze

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